Detailseite
Projekt Druckansicht

Zur Funktion des Gens SALL4 und seiner Bedeutung für die Pathogenese des Okihiro-Syndroms

Antragsteller Professor Dr. Gerd Scherer, seit 1/2008
Fachliche Zuordnung Humangenetik
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5425697
 
Das Okihiro-Syndrom ist ein autosomal-dominant vererbtes Fehlbildungssyndrom mit großer Ähnlichkeit zum Holt-Oram-Syndrom und zum Bild der Thalidomid(Contergan)-Embryopathie. Charakteristisch sind Fehlbildungen der oberen Extremitäten sowie eine Duane-Anomalie, eine besondere Form des Schielens. Die von uns vor kurzem entdeckte Ursache der Erkrankung sind Mutationen in SALL4, einem Zinkfinger-Transkriptionsfaktor-Gen, welches eng mit dem Gen spalt von Drosophila melanogaster verwandt ist. SALL4-Mutationen sind daneben auch ursächlich für das "AcroRenal-Ocular"-Syndrom und konnten von uns auch bei Patienten mit den klinischen Diagnosen Holt-Oram-Syndrom oder (fragliche) Thalidomid-Embryopathie als krankheitsverursachend beschrieben werden. Es ist bislang unklar, ob eine Dosisreduktion des SALL4-Proteins zur Erkrankung führt oder ob eine dominantnegative Wirkung der Mutationen den Phänotyp erklärt. Über die physiologische Funktion des Gens ist ebenso nichts bisher bekannt. Durch das beantragte Projekt soll die molekulare Pathogenese des Okihiro-Syndroms weiter aufgeklärt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Jürgen Kohlhase, bis 1/2008
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung