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Brauchtum und Alltagskultur im Hadramaut/Jemen in lokalem Schrifttum - Konstruktion von Moderne zwischen Peripherie und globalen Einflüssen

Antragstellerin Dr. Hanne Schönig
Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5426275
 
Obwohl zum Teil durch geographische und politische Bedingungen bis vor kurzem stark isoliert, sind im Hadramaut aufgrund seiner Häfen schon früh Reiseaktivitäten und Migration zu verzeichnen. Handelskontakte und logistische Faktoren bestimmten zwar die Zielregionen (Süd(ost)asien, Ostafrika), doch waren es ursprünglich keine Händler, sondern Gelehrte, die ihr Land verließen und aus dem Ausland aktiv wurden. Außer den von Hadramis besonders im 19. und 20. Jh. selbst eingebrachten ideellen und materiellen Impulsen griffen Fremdmächte in verschiedene Felder gesellschaftlicher Normen und sozialen Handelns ein: das britische Mandat (1839-1967) und die Sowjetunion vor allem während der "Demokratischen Volksrepublik Jemen" (1967-1990). Die lokalen Traditionen und gesellschaftlichen Strukturen blieben davon nicht unberührt, die in dieser Region für Interaktionen so wichtigen Genealogien und die sozialen Schichtungen erfuhren Veränderungen und Verschiebungen. Diskussionen und Beurteilungen der Wertesysteme fanden ihren Niederschlag in unterschiedlichen Text(art)en, die sich im Spannungsfeld von Tradition und Veränderung positionieren und damit einen Beitrag zur Rezeption und Organisation der Moderne liefern. Eine Sammlung solcher Texte liegt vor, die Aussagen zu Brauchtum und Alltagskultur mit dialektaler Terminologie aufweisen. Eine Auswahl soll übersetzt und kommentiert, die reichhaltige lokale Terminologie soll in einem analytischen Glossar gesammelt werden. Als außertextliche Analyse sollen komplementäre Interviews kontextuelle und terminologische Fragen klären.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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