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Verdrängung des Europäischen Atlantikstörs in der Ostsee durch seine nordamerikanische Schwesterart während des frühen Mittelalters

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5427002
 
Aufgrund intensiver Fischerei wurden die Störe in Nord- und Ostsee während des letzten Jahrhunderts ausgerottet. Archäozoologische Funde zeigen, dass vor ca. 3000 Jahren der Europäische Atlantikstör, Acipenser sturio, die Ostsee kolonisierte. Während des 8. bis 12. Jahrhunderts wurde dieser von den nordamerikanischen A. oxyrinchus verdrängt. Damit liegt eine einzigartige Artverschiebung basierend auf einer transatlantischen Kolonisierung vor. Die Publikation dieser Ergebnisse in Nature (2002) hat zu einem großen fachlichen und öffentlichen Interesse geführt. Gleichzeitig blieben grundlegende Fragen zum eigentlichen Verlauf (Hybridisierung, Introgression, Verdrängung) offen. Basierend auf mitochondrialen und nuklearen DNA-Analysen von archäozoologischen Knochenplatten (8.-14. Jahrhundert) sollen diese Fragen geklärt werden. Es sollen generelle Aussagen zu Kolonisierungsereignissen und der Dynamik von Founderpopulationen sowie wertvolle Hinweise auf zukünftiges Besatzmaterial für die Wiederansiedlung gewonnen werden. Die gemeinsame Antragstellung (Joachim Burger - Referenzzentrum für ancient DNA-Analysen; Arne Ludwig - Populationsgenetik, molekulare Zoologie und Fischbiologie) ermöglicht eine Zusammenfassung der unterschiedlichen Kernkompetenzen und erfüllt damit eine essentielle Voraussetzung für die erfolgreiche Bearbeitung des Projektes.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Joachim Burger
 
 

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