Detailseite
Projekt Druckansicht

Mechanismen perinataler "Fehlprogrammierung" infolge Überernährung während kritischer Entwicklungsphasen

Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5427666
 
Adipositas und ihre Folgeerkrankungen (Diabetes mellitus, Metabolisches Syndrom, kardiovaskuläre "Endpunkterkrankungen") weisen weltweit dramatische Prävalenzanstiege auf, woraus sich eine immense Bedeutung der Präventionsforschung begründet. Epidemiologische, klinische und tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass eine perinatale Fehl- und Überernährung einen dauerhaften "fehlprogrammierenden" Effekt auf das spätere, lebenslange Adipositasrisiko ausübt. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind unbekannt. Neonatal überernährte Ratten zeigen in der Folge lebenslang eine erhöhte Nahrungsaufnahme und Adipositas, mit allen diabetogenen und atherogenen Folgen. Dabei weisen sie mit erhöhter Expression appetitsteigernder Neuropeptide bei zugleich erhöhten Spiegeln der zirkulierenden Sättigungssignale Leptin und Insulin eine permanente, offenbar perinatal "erworbene Fehlprogrammierung" der hypothalamischen Regulation von Nahrungsaufnahme und Körpergewicht auf. Ein diesen Prozessen zugrundeliegender Mechanismus könnte die perinatal "erworbene" Veränderung der Methylierungsstatus von DNA-Promotorregionen für diese Neuropeptide sein. In dem Projekt soll daher untersucht werden, ob eine perinatale Überernährung zur Veränderung des Methylierungsstatus von Promotoren von Neuropeptiden führt, die maßgeblich in die lebenslange Regulation von Nahrungsaufnahme, Körpergewicht und Stoffwechsel involviert sind und die ggf. durch Über- oder Unterexpression des nachgeschalteten Gens einer perinatalen "Fehlprogrammierung" der betroffenen Regelungssysteme zugrundeliegen könnte. Die Studien könnten damit einen Beitrag zur Klärung der Pathogenese perinatal erworbener Adipositas-, Diabetes- und Syndrom-X Disposition leisten und diesbezüglich konkrete, aber auch ganz grundsätzliche, modellhafte Ansätze zur Primärprävention perinatal erworbener, lebenslanger Krankheitsdispositonen ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Großgeräte Real-time PCR-Gerät
Gerätegruppe 1150 Thermocycler (PCR)
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung