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Erfassung von Persönlichkeitseigenschaften mit indirekten Verfahren

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5428220
 
Fragebogenverfahren, die sich als direkter Zugang zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen großer Beliebtheit erfreuen, sind einigen Fehlerfaktoren (absichtliche Verstellung, Antwortstile) unterworfen, die ihre Brauchbarkeit in manchen Kontexten einschränken können. Zudem spricht für die Ergänzung von Selbstauskünften durch indirekte Verfahren, daß Menschen Informationen über sich und ihre Umwelt nicht nur in einem reflektiven Modus, sondern auch in einem impulsiven Modus verarbeiten. Indirekte Verfahren sollen nun auf diese kognitiv wenig elaborierten Anteile impliziter Repräsentationen zugreifen und damit Strukturen wie das implizite Selbstkonzept der Persönlichkeit abbilden können, die direkten Verfahren nicht zugänglich sind. Mit dem Impliziten Assoziationstest (IAT; Greenwald, McGhee & Schwartz, 1998) wurde ein reaktionszeitbasiertes Verfahren zur indirekten Messung von Persönlichkeitsmerkmalen vorgestellt, das den Testgütekriterien der internen Konsistenz und Stabilität genügt. Im Projekt sollen ein zur Erfassung von fünf zentralen Persönlichkeitsdimensionen (Extraversion, Ängstlichkeit, Offenheit, Gewissenhaftigkeit, und Verträglichkeit) adaptierter IAT sowie ein weiteres indirektes Verfahren, der Extrinsic Affective Simon Task (EAST; De Houwer, 2003) entwickelt und validiert werden. Untersucht wird dann, ob die indirekten Verfahren inkrementelle Validität aufweisen, d.h., ob sie zusätzlich zu den direkten Verfahren Varianz in den Kriterienvariablen aufklären. Erwartet wird, daß indirekte Verfahren eher spontanes Verhalten, direkte Verfahren dagegen eher kontrolliertes Verhalten vorhersagen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Stefan Schmukle
 
 

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