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Beschäftigungsdynamik und heterogene Arbeitsverhältnisse: Untersuchungen zum Matching-Prozess und zur Arbeitsmarktsegmentierung (III)

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5428662
 
Das vorgeschlagene Projekt soll bei der Erklärung helfen, warum Arbeitnehmer innerhalb desselben Betriebes sehr unterschiedliche Beschäftigungsdauern realisieren. Neben herkömmlichen, vor allem aus Such- und Matching-Modellen sowie aus der Humankapitaltheorie abgeleiteten Ansätzen wird dabei auch der empirische Stellenwert der neueren Theorien der Arbeitssegmentierung ins Blickfeld gerückt. Nicht zuletzt soll das Projekt helfen, die Rolle von Institutionen bei der Teilung der Arbeitswelt in geschützte und instabile Bereiche zu ermitteln. Für die empirische Arbeit setzt sich das Projekt die folgenden Ziele: Erstens soll bestimmt werden, in welchem Maße kurzfristige und langfristige Beschäftigungsverhältnisse auf betrieblicher Ebene miteinander koexistieren. Zum zweiten soll geklärt werden, ob sich dieses Nebeneinander unterschiedlicher Verbleibsdauern im Betrieb auf bestimmte Segmente des Arbeitsmarkts konzentriert und inwieweit es zeitlichen Veränderungen unterworfen ist. Zum dritten ist zu fragen, ob sich diese Unterschiede in erster Linie aus individuellen oder aus betrieblichen Gründen erklären lassen. Viertens soll thematisiert werden, inwieweit eine Spaltung des Arbeitsmarkts in kurz- und langfristige Beschäftigungsverhältnisse durch die Regulierung des Arbeitsmarkts durch das deutsche Arbeits- und Sozialrecht begünstigt wird, wobei vor allem die Rolle der befristeten Beschäftigung und des Kündigungsschutzes betrachtet wird. Zugleich setzt es sich das Projekt zum Ziel, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt bestehende Flexibilität dahingehend zu charakterisieren, inwieweit sie auf bestimmte Teile der Arbeitnehmerschaft beschränkt ist, während ein anderer Teil von allen Anpassungen ausgenommen bleibt. Eine Analyse der betrieblichen Beschäftigungsdauer ist verwandt mit einer Analyse der Arbeitnehmermobilität. In dem Forschungsprojekt soll zwischen verschiedenen Zielzuständen (anderer Arbeitgeber, Arbeitslosigkeit und Nichterwerbstätigkeit) bei den Abgängen aus dem Beschäftigungsverhältnis unterschieden werden. Das beantragte Projekt steht in mehrerer Hinsicht im Kernbereich des Schwerpunktprogramms. Zum einen rückt es mit der Frage der Beschäftigungsdauer eine wichtige Dimension der Heterogenität der Beschäftigungsverhältnisse in den Vordergrund. Zweitens ist es mit dem Thema der Arbeitsmarktflexibilität verbunden: Wo die Stabilität der Beschäftigung im Betrieb am höchsten ist, ist vermutlich die numerische Anpassungsfähigkeit der Betriebe am geringsten. Drittens thematisiert es die rechtliche Gestaltung von Beschäftigungsverhältnissen, indem es den Einfluss von befristeten Arbeitsverhältnissen und anderen rechtlichen Gegebenheiten auf die Beschäftigungsdauer im Betrieb betrachtet. Auch die institutionellen Ursachen von Inflexibilitäten auf dem Arbeitsmarkt sind ein zentrales Anliegen des Schwerpunktprogramms. Das beantragte Projekt setzt voraus, dass Linked Employer-Employee-Daten zugänglich sind. Geplant sind Auswertungen des Linked Employer-Employee-Datensatz des IAB (LIAB), der aus dem IAB Betriebspanel auf der einen und der Beschäftigtenstatistik auf der anderen Seite besteht. Hiermit steht der erste derartige Datensatz für Deutschland zur Verfügung.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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