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Work Incentives. Earnings-Related Subsidies, and Employment in Low-Wage labor markets - Empirical Analysis and Policy Simulations for Germany

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2004 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5428782
 
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Analyse der Zusammenhänge zwischen Arbeitsmarktflexibilität, geringfügiger Beschäftigung und den institutionellen Voraussetzungen zur Entstehung eines Niedriglohnsektors in Deutschland. In der aktuellen wissenschaftlichen und wirtschaftspolitischen Diskussion wird die Förderung eines Niedriglohnsektors als ein wichtiges Flexibilisierungspotenzial und eine Voraussetzung für die Verbesserung der Beschäftigungschancen und die Reduktion der Arbeitslosigkeit auf heterogenen Arbeitsmärkten, insbesondere von gering qualifizierten Arbeitskräften angesehen. Die aktuellen Sozialreformen in Deutschland zielen darauf ab, durch Subventionierung der Sozialbeiträge von Geringverdienern sowie durch Kürzungen bei den Einkommensersatzleistungen die Anreize zur Aufnahme einer Beschäftigung im Niedriglohnbereich zu verbessern. In diesem Teilprojekt soll untersucht werden, wie und in welchem Ausmaß Flexibilisierungspotenziale auf heterogenen Arbeitsmärkten durch das bestehende System der Einkommenssicherung beeinflusst werden, wie sich die aktuellen Sozialreformen auf die Beschäftigungschancen im Niedriglohnbereich auswirken und wie die Flexibilisierungspotenziale durch Reformalternativen ausgeschöpft werden könnten, um das Beschäftigungsniveau zu erhöhen und die Arbeitslosigkeit insbesondere von gering qualifizierten Arbeitskräften in Deutschland zu reduzieren. Damit soll ein Beitrag zur bisher in der Literatur weitgehend unerforschten Bedeutung der Subventionierung von Lohnsubventionen für das Ausschöpfen von Flexibilisierungspotenzialen auf heterogenen Arbeitsmärkten geleistet werden. Das primäre Ziel ist dabei eine empirisch fundierte Analyse dieser Fragestellung für Deutschland, obwohl die zu erwartenden Forschungsergebnisse insbesondere auch in methodischer Hinsicht sicher auch darüber hinaus von Interesse sein dürften. Ein methodisch wichtiger Beitrag des hier vorgeschlagenen Ansatzes besteht in der Identifikation und Schätzung der Arbeitsmarktwirkungen einer spezifischen Reform (Förderung geringfügiger Beschäftigung) bei gleichzeitiger Änderung anderer Regelungen mit ähnlichen vermuteten Arbeitsmarktwirkungen (Kürzungen der Einkommensersatzleistungen). Darüber hinaus sollen auf der Basis dieses erweiterten Mikrosimulationsmodells die Arbeitsmarkteffekte der kürzlich in Deutschland flächendeckend eingeführten Subventionierung von Sozialbeiträgen im Niedriglohnbereich quantifiziert und mögliche Reformalternativen bewertet werden. Neben dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn sind von dem Forschungsvorhaben daher auch Erkenntnisse zu erwarten, die aus wirtschaftspolitischer Sicht von Interesse sind. Dazu soll ein bereits bestehendes Mikrosimulationsmodell für Deutschland erweitert werden, um die komplexen Auswirkungen der aktuellen Sozialreformen auf die Budgetrestriktionen der privaten Haushalte und damit auf die Arbeitsanreize adäquat abbilden zu können. Das Mikrosimulationsmodell beinhaltet ein mikroökonometrisch geschätztes Arbeitsangebotsmodell auf der Basis des Sozio-ökonomischen Panels für Deutschland. Dieses Modell soll im Forschungsvorhaben u.a. um Fixkosten der Erwerbstätigkeit und Arbeitszeitrestriktionen erweitert werden, um die Entscheidung der Aufnahme einer Beschäftigung im Niedriglohnbereich adäquat abbilden zu können. Darüber hinaus sind einige methodische Erweiterungen vorgesehen, die eine bessere Modellierung des Arbeitsangebots und -nachfrageverhaltens auf heterogenen Arbeitsmärkten erlauben.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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