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Die Rolle des Islam im indonesischen Demokratisierungsprozess

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5430648
 
Die Frage nach der Kompatibilität westlich geprägter Demokratiekonzepte und islamischer Wertvorstellungen beschäftigt - verstärkt durch die Entwicklungen in Afghanistan und Irak - nicht nur eine breite Öffentlichkeit, sondern ist auch bezüglich zukünftiger Konfliktprävention, insbesondere für Länder mit einem hohen muslimischen Bevölkerungsanteil, von hoher Relevanz. Im Rahmen des seit 1998 andauernden Demokratisierungsprozesses in Indonesien kann ein in dieser Dimension (rd. 210 Mio. Einwohner) nahezu einzigartiger Versuch beobachtet werden, islamische und demokratische Vorstellungen miteinander zu verbinden. Wenn im Mai 2004 diese Systemtransformation in ihr sechstes Jahr überwechselt, verdeutlicht sich die Notwendigkeit, die Rolle des Islam im indonesischen Demokratisierungsprozess detailliert zu analysieren. Zentraler Ansatzpunkt des Forschungsprojektes ist dabei die Ambivalenz der islamischen Einflüsse auf die Systemtransformation, die sich zwar in ihrer Mehrheit als bemerkenswert pro-demokratisch erweisen, aber auch militant-fundamentalistische Charakterzüge annehmen - letzteres wird u.a. durch die Attentate von Bali und einige z.T. religiös motivierte Sezessionsbewegungen deutlich. Im Rahmen dieses Projektes sollen so einerseits relevante Verhaltensweisen islamischer Akteure der vergangenen sechs Jahre rekonstruiert und zukunftsorientierte Konzepte entwickelt werden, die Aufschluss über Chancen und Gefahren islamisch geprägter Einflussnahme innerhalb Indonesiens Weg zur Demokratie geben, andererseits soll untersucht werden, wie demokratisch legitimierte Volksvertreter bzw. Angehörige der politischen Elite ihrerseits mit den verschiedenen islamischen Strömungen interagieren und umgehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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