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Entwicklungsbeziehungen zwischen kognitiv-sprachlichem Kompetenzerwerb, Selbststeuerung und Merkmalen der Erwachsenen-Kind-Interaktion

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2004 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470979
 
Das vorliegende Teilprojekt befasst sich mit der längsschnittlichen und quasi-experimentellen Analyse von Entwicklungsbeziehungen zwischen dem Erwerb sprachlicher und kognitiver Kompetenzen, der Ausbildung von Selbststeuerung sowie qualitativen und quantitativen Merkmalen der Erwachsenen-Kind-Interaktion. Dabei werden vor allem drei Ziele verfolgt: (1) Im Rahmen des Gesamtprojekts der Forschergruppe ist das Teilprojekt (in Zusammenarbeit mit Teilprojekt 1) zuständig für die Auswahl, Entwicklung und Erhebung zentraler personbezogener Ankervariablen der Kompetenzentwicklung, die für alle Teilprojekte bedeutsam sind. Erfasst werden (a) Indikatoren der (bereichsspezifischen) Kompetenzentwicklung (sprachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten, nonverbale Intelligenztestleistungen, Arbeitsgedächtnisindikatoren, mathematisches Wissen); (b) ausgewählte personale Kontrollvariablen (Aspekte der Motivation, des Selbstkonzepts, Persönlichkeitsvariablen) sowie (c) Indikatoren der Selbststeuerung durch selbstbezogene Sprache und der deklarativen und prozeduralen Metakognition sowie jeweils deren alterstypische Veränderungen.(2) Darüber hinaus werden konkrete dyadische Interaktionssituationen zwischen Kind und Eltern resp. Kind und Erzieherin analysiert, die in Beziehung gesetzt werden zu den globaleren Maßen der Prozessqualität in Familie und Kindergarten (später Schule), wie sie in Teilprojekt 2 erhoben werden. Merkmale des Instruktionsverhaltens und der kognitiv-sprachlichen Anregung werden durch die Verbindung beider Projekte auf unterschiedlich globalem Niveau indikatorisiert. Zugleich werden hierdurch Maße der Qualität der Interaktion, wie sie im vorliegenden Teilprojekt erhoben werden, durch quantitative Aspekte ergänzt, wie häufig entsprechende Interaktionssituationen überhaupt beobachtbar sind. (3) Schließlich und insbesondere werden eine Reihe grundlagenwissenschaftlicher Fragen mit Anwendungsbezug gezielt untersucht. Im Vordergrund stehen dabei vor allem (a) die längsschnittliche und quasi-experimentelle Untersuchung der inneren und äußeren Entwicklungsfaktoren, der alterstypischen Veränderung und der Funktionalität sprachlich-kognitiver Selbststeuerung mittels selbstbezogener Sprache ("private speech") für bereichsspezifische und bereichsübergreifende Entwicklungsveränderungen sowie (b) die Bedingungen und Einflüsse des dyadischen Anpassungs- und Interaktionsverhaltens kompetenter Erwachsener (Eltern, Erzieher) auf entsprechende Entwicklungsveränderungen. (c) Bezogen auf Kinder mit spezifischen Spracherwerbsstörungen wird dabei zugleich untersucht, ob das beobachtbare alterstypische Absinken im nonverbalen IQ über Aspekte der kognitiv-sprachlichen Anregung seitens der Umwelt und/oder über eine, im Laufe der Entwicklung zunehmend wichtiger werdende, von den sprachgestörten Kindern aber nicht ausreichend genutzte sprachlich-kognitive Selbststeuerung erfolgt. Insbesondere werden dabei auch bislang noch kaum untersuchte Aspekte der deklarativen und prozeduralen Metakognition bei sprachgestörten Kindern analysiert.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Dr. Kathrin Lockl
 
 

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