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Archäologische Untersuchung eines spätbronzezeitlichen Siedlungsplatzes mit Aschehügeln in der Moldova
Antragstellerin
Professorin Dr. Elke Kaiser
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5432433
Ziel des Projektes ist eine umfassende archäologische Untersuchung des Siedlungsplatzes bei Miciurin-Odaia, Republik Moldova, bei dem zahlreiche der sog. Aschehügel entdeckt wurden. Die Hügel haben ihren Namen aufgrund der bis zu 50,0 m Durchmesser großen und ursprünglich sicher 1,5 m hohen Aufschüttungen aus stark aschehaltigem Material, in dem sich reichlich Tierknochen und Keramikscherben finden. Ihre erstmalige Errichtung datiert in die späte Bronzezeit (ca. 1500 v.Chr.), was in der nordmoldawischen Waldsteppe der Noua-Kultur entspricht. Die Funktion der Aschehügel ist noch zu klären; vereinzelte Grabungen haben gezeigt, daß sie in oder nahe bei Siedlungsplätzen liegen. Mindestens zwei der Hügel müssen archäologisch vollständig ergraben werden, das gesamte Areal, auf dem sich weitere verteilen, muß elektromagnetisch prospektiert werden, um Aufschluß über weitere Siedlungsstrukturen zu erhalten. Für die exakte Datierung der in oder neben den Aschehügeln entdeckten Komplexe sind 14-C-Analysen unerläßlich. Daneben müssen geoarchäologische, paläobotanische und archäozoologische Verfahren zum Einsatz kommen, die eine neue Bewertung dieser spätbronzezeitlichen Erscheinung ermöglichen. Sie steht in direktem Zusammenhang mit der Beurteilung, ob die Bevölkerungsgruppen im Steppen- und Waldsteppengebiet des nordwestlichen Schwarzmeergebietes eine nomadisch oder seßhaft geprägte Subsistenzwirtschaft gepflegt haben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen