Physiology and function of carotenoids, melanin, and symmetry in the gouldian finch: Do multiple signals demand multiple receivers? Challenging current hypotheses
Zusammenfassung der Projektergebnisse
In dem Projekt wurde die Rolle der verschiedenen potenziellen visuellen Signale im Gefieder der männlichen Gouldamadinen in der intra- und intersexuellen Kommunikation untersucht. Insbesondere standen die drei Farbmorphen im Vordergrund, anhand derer grundlegende Fragen zu Carotinoiden als ehrliche Signale geklärt werden sollten. Es wurden verschiedene Carotinoidwahlversuche, sowie Dominanz- und Partnerwahlexperimente durchgeführt. Bei den Carotinoidwahlversuchen mit männlichen Gouldamadinen gab es unterschiedliche Probleme. Die Tiere unterschieden nicht zwischen reinem, gefärbtem Trinkwasser und Wasser, welches mit Carotinoiden versetzt worden war, unabhängig von Art und Konzentration der Carotinoide. Ob diesem Ergebnis ein generelles Unterscheidungsunvermögen zügrunde lag, oder ob die Carotinoidversorgung über die bereitgestellte Samenmischung vollständig abgedeckt war, sollte durch folgende Versuche mit künstlichem Futter, dessen Zusammensetzung an chemischen Analysen der bereitwillig gefressenen Samenmischung orientiert war, geklärt werden. Dieses wurde von den Versuchsvögeln nicht akzeptiert. Aufgrund der Gewichtsabnahme trotz unterschiedlicher Eingewöhnungstaktiken musste von diesen Versuchen und daher von der Überprüfung verschiedener Hypothesen Abstand genommen werden. Für die Experimente zur intra- und intersexuellen Kommunikation wurden jeweils vor den Versuchsblöcken sechs Gefiederpartien der Männchen mit einem Spektrometer vermessen. In Dominanzversuchen zwischen den Männchen korrelierte die Bürzelfärbung der Tiere mit ihrem sozialen Rang, sowohl in Gruppenversuchen als auch in paarweisen Experimenten. Dafür wurden in einem mathematischen Modell des Vogelsehens die Spektraldaten der Gefiederpartien mit den Zapfenmessungen von Gouldamadinen verrechnet. In der intersexuellen Kommunikation konnte kein visuelles Signal gefunden werden, welches die Weibchen, für die Partnerwahl nutzten. Weder morphometrische Merkmale, noch symmetrische, verlängerte Schwanzspieße, noch Gefiederfarbung oder Farbmorphe spielten bei der Weibchenwahl eine Rolle. Bei gelbköpfigen Männchen, deren Kopfmaske z. T. künstlich verkleinert worden war, bevorzugten Weibchen die Individuen mit der ursprünglichen Maskengröße. Bei rotköpfigen Männchen trat dieser Effekt nicht ein. Die Stichproben waren bei den intersexuellen Versuchen ziemlich klein. Die Ergebnisse zu den manipulierten Kopfmasken müssten noch mal mit größeren Individuenzahlen wiederholt werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Schaefer, H. M., Schaefer, V. & Vorobyev, M. 2007: Are fruit colors adapted to consumer vision and birds equally efficient in detecting colorful signals? American Naturalist 169: S159-169.
- V. Schaefer, H. Reers, M. Vorobyev & H. M. Schaefer 2006: Choosing from a plethora of colours. The role of visual signals in the intraspecific comrnunication of the gouldian finch. J. Orn. 147: 245 - 245 Suppl. 1
- V. Schaefer, H. Reers, M. Vorobyev, G. Roishausen & H. M. Schaefer 2006: Different colours for different receivers? The function of plumage colour patches in intra- and intersexual communication of the gouldian finch. Proceedings of the 11 Congress International Society for Behavioural Ecology, Tours, France: 268 - 268.