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Entstehung und Auswirkungen von Erwartungen - Zur Bedeutung von Sicherheit

Subject Area Developmental and Educational Psychology
Term from 2004 to 2013
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5435238
 
Final Report Year 2014

Final Report Abstract

In diesem Projekt wurde postuliert, dass die Interaktion aus Höhe und Sicherheit einer Erfolgserwartung nachfolgendes Verhalten mitbedingt. Diese Annahme wurde in insgesamt 15 Studien untersucht. In den Studien 1-10 wurde diese Fragestellung in eher sozialpsychologisch orientierten Experimenten untersucht. Allerdings zeigte sich auch, dass Sicherheit nicht durchgängig erfolgreich experimentell manipuliert werden konnte. Dort, wo dies gelang, zeigte sich, dass die subjektive Sicherheit zusätzlich zur Erfolgserwartung spätere Leistung vorhersagen konnte. Diese Befunde unterstreichen die Bedeutung metakognitiver Überzeugungen (hinsichtlich der Sicherheit) für motivationale Prozesse. Darüber hinaus konnten die Studien zeigen, dass kognitive Prozesse nicht nur bei der Bildung von Erfolgserwartungen, sondern auch bei der Bildung der Motivation (als weitere zentrale Komponente in „Wert x Erwartungsmodelle“) eine zentrale Rolle spielen. So zeigte sich, dass bei Personen, die wenig kognitive Anstrengung in die Bildung ihrer Motivation einer Handlung investieren besonders der Spaß einer Handlung und weniger der Nutzen eine Rolle spielt. Erst bei intensiverem kognitiven Nachdenken verwenden Personen auch den Nutzen einer Handlung um ihre Motivation für eine Handlung zu bilden. In den Studien 11 bis 15 wurde die Fragestellung im Bereich der Pädagogischen Psychologie untersucht. In Studie 11 konnte gezeigt werden, dass die Interaktion aus Höhe und Sicherheit einer Erfolgserwartung in Bezug auf eine bevorstehende Klassenarbeit erwartungskonform die Persistenz in der Aufgabenbearbeitung und die Leistung in der entsprechenden Klassenarbeit vorhersagte. Der Versuch einer Replikation dieses Effekts mittels anhand von Lerntagebüchern erfassten Lernverhaltens (Studie 12) gelang nicht. Eine zusätzlich durchgeführte Studie belegte allerdings die Interaktion aus Erfolgserwartung und Sicherheit auch in Bezug auf Lernverhalten und Leistung im universitären Kontext. Analog zum Experiment konnte ein entsprechender kombinierter Effekt von Erfolgserwartung und Sicherheit auf die Wahl schulischer Kurse oder die Studienabbruchintention (Studie 13 bzw. Studie 14) nicht nachgewiesen werden. Aufgrund der nicht durchgängig erwartungskonformen Befunde aus den vorherigen Studien wurde auf eine Durchführung von Studie 15 verzichtet. Grundsätzlich gestaltete sich die Arbeit in der dritten Projektphase deutlich schwieriger als in den beiden vorangegangenen Phasen. In den Experimenten scheiterten die Manipulationen oft und die Befunde erwiesen sich über die Studien hinweg als deutlich heterogener als in den ersten Phasen. Die von uns im Rahmen des Projekts in Ergänzung zum Arbeitsplan durchgeführten Studien konnten die Bedeutung von Informationsverarbeitungsprozessen sowohl für motivationale Prozesse abseits der Bildung von Erfolgserwartung als auch für die Bildung interpersonaler Erwartungen (Schwierigkeitseinschätzung für andere) belegen.

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