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Phänotypen und Kausalität von Gewalt in Lateinamerika: Hohe Gewaltintensität in Kolumbien, Mexiko, El Salvador und Guatemala versus niedrige Gewaltintensität in Costa Rica und Nicaragua

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2004 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5435965
 
Das Projekt arbeitet Phänotypen und Ursachen der gegenwärtigen innerstaatlichen Gewalt in El Salvador, Kolumbien, Guatemala und Mexiko heraus. Die Analyse wird auf physische Gewalt als abhängige Variable - diese aber in ihrer gesamten, politischen wie kriminellen Komplexität - konzentriert. In Kolumbien und Mexiko verknüpfen sich politische, darunter Kriegsgewalt, und kriminelle Gewalt. In El Salvador und Guatemala sind die Bürgerkriege durch einen Friedensschluß beendet und politische Gewalt existiert nicht mehr bzw. nur noch rudimentär. Doch die Gewalt hat nicht ab-, sondern zugenommen, wenngleich einen Formenwandel erfahren. In Costa Rica und Nicaragua, einst - zu ganz unterschiedlichen Zeiten - ebenfalls von Bürgerkriegen gezeichnet, ist die Gewaltrate dagegen vergleichsweise niedrig. Das Erkenntnisinteresse besteht darin, diesen Unterschied zu erklären. Dabei wird von der Multikausalität von Gewalt ausgegangen, wobei die Ursachen von Gewalt außerhalb ihrer selbst gesucht werden. Bei der Kausalanalyse sollen als unabhängige Variablen Demokratisierungsdefizite und spezifische Entwicklungsdefizite - diese insofern sie Beschränkungen des ökonomischen empowerment von Arbeit produzieren - auf ihre Kausalität überprüft werden. Das Projekt verortet sich in der democratic civil peace-Forschung, aber es will auch Demokratisierungs- und Entwicklungstheorien dazu verhelfen, das Gewaltproblem theoretisch zu verarbeiten. Es ist als kontrollierter Vergleich angelegt, der von einem kombinierten case study- und variablenorientierten komparativen Ansatz bestimmt ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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