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"Refusal Aversion Training" (RAT) von Interviewern zur Erhöhung von Responseraten

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5439402
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Ziel des Projekts bestand in der Entwicklung eines Interviewertrainings zur Verweigerungsreduktion und dessen Test. Hierzu wurde zunächst eine Sammlung aller verfügbaren Interviewerhandbucher erstellt Anschließend wurde in Anlehnung an die Arbeiten von Groves eine Klassifikation möglicher Einwände gegen eine Kooperation vorgenommen und für jedes der Argumente eine ebenso kurze, wie möglichst überzeugende Antwort erstellt und in zahlreichen Expertengesprachen geprüft. Es gelang, die deutsche ESS-Gruppe davon zu überzeugen, dieses RAT in der Face-To- Face-Feldarbeit des ESS (Welle 2, Deutschland) zu verwenden. Die Ergebnisse legten eine Reduktion der Verweigerungszahlen um ca 7% nahe, wobei allerdings die sonstigen Ausfälle um ebenfalls 7% zunahmen. Da keine Randomisierung der Interviewer möglich war, wurden weitere Versuche auf CATI-Tests verschoben. Basierend auf dem ersten RAT-Training wurde ein vollständiges CATI-Training (einschließlich einer allgemeinen Einführung in die Erhebungstechnik) entworfen. Diese Version diente als funktionsfähige Demonstration für die Gewinnung von Kooperationspartnern zum Test des Trainings. Das Training konnte durch Adaption auf das lAB Panel PASS (1 Welle) für die Projektgruppe kostenneutral in der praktischen Anwendung in einem großen akademischen Survey (12 000 Haushalte), der von einem kommerziellen Institut durchgeführt wurden, getestet werden. Die Ergebnisse der ersten Wochen legten zunächst eine Wirksamkeit des RAT nahe, die endgültigen Ergebnisse nach dem Ende der Feldarbeit zeigen aber keine Unterschiede zwischen den trainierten und den nicht trainierten Interviewern. Da in beiden Tests der Arbeitsgruppe keine randomisierte Zuweisung möglich war, sind die durch das Training erzielten Effekte nicht eindeutig interpretierbar. Ein letzter Versuch einer randomisierten Zuordnung mit einem kommerziellen Institut soll im Rahmen des "Labor Force Surveys" des Staates Luxemburg im Frühjahr 2009 unternommen werden. Da die Realisierung randomisierter Zuordnungen in kommerziellen Instituten nun als zweifelhaft erscheint, sollen vor allem Versuche in rein akademischen Surveys unternommen werden. Mit deren Ergebnissen kann frühestens im Frühjahr 2009 gerechnet werden. Da sich die Feldarbeit und Aufbereitung des PASS-Panels bis Juni 2008 hinzog, wird die erste reguläre Veröffentlichung des RAT-Experiments in PASS erst im Herbst 2008 erfolgen. Das gesamte Trainingsmaterial steht für wissenschaftliche Zwecke kostenfrei auf der Homepage des Projekts im Internet zur Verfügung.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • The Effect of a Refusal Avoidance Training (RAT) on Final Disposition Codes, Vortrag auf der "Conference of the European Survey Research Association", Frag, 28 6 2007 (Mark IVappmann, Rainer Schnell)

  • The Effect of the Refusal Avoidance TVainmg Experiment on Final Disposition Codes m the German ESS-2, Working Paper 3/2006 (Bericht fur die Steuerungsgruppe des ESS, London), CMS, 22 3 2006 (Rainer Schnell/Mark Trappmann)

 
 

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