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Zur Entwicklung des impliziten orthographischen Fragmentwissens bei lese-rechtschreibgestörten Kindern

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5439816
 
Die Lese-Rechtschreibstörung (LRS) gehört zu den häufigen umschriebenen Entwicklungsstörungen, die die Betroffenen nachhaltig in ihrer psychosozialen Entwicklung beeinflusst. Schwerpunkt der Ursachenforschung war die Suche nach Störungen in der visuellen und auditiven Informationsverarbeitung. Der Lernprozess zum Erwerb von Rechtschreibfähigkeiten und die Störungen dieses Lernprozesses wurden bisher kaum untersucht. Neuere Erklärungsansätze, wie Kinder Rechtschreibung erlernen, gehen davon aus, dass bereits vorschulisch durch den Kontakt mit Wortmaterial Wortwissen (Erkennen von orthographischen Regelmäßigkeiten) erworben wird. Dadurch, dass noch keine Unterrichtung stattfindet, geht man von einem impliziten Lernprozess aus. Dieser Prozess setzt sich während der Schulzeit fort. Der hauptsächliche Kontakt von Kindern mit Schriftmaterial besteht aus einem häufigen Wahrnehmen richtig geschriebener Wörter. Dabei wird implizites Wissen über die Häufigkeitscharakteristika von Buchstaben und Wort-Fragmenten angesammelt und dann auf neues schriftsprachliches Material angewandt. Im Mittelpunkt unseres Projekts steht das Ziel, dieses implizite orthographische Fragmentwissen unter kontrollierten Bedingungen in einem geeigneten Labor-Lernexperiment schon vorschulisch zu erfassen und dessen Entwicklung im Vergleich zwischen Kindern mit und ohne LRS-Risiko ab Zeitpunkt der Einschulung über drei Jahre im Längsschnitt weiterzuverfolgen. Ziel ist es, die Ursachen der Rechtschreibstörung besser zu verstehen und spezifische Therapieformen auf Grund dieser Erkenntnisse zu entwickeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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