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Der soziale und institutionelle Kontext der Naturwissenschaften im Nahen Osten unter den Mamluken

Antragsteller Dr. Francois Charette
Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5441350
 
Dieses Projekt hat das Ziel, zum ersten Mal eine Gesamtdarstellungder Geschichte der Naturwissenschaften im Mamlukenreich(Ägypten, Palästina und Syrien, 1250-1517) zu schreiben,die den historischen, sozialen und institutionellen Kontextgründlich berücksichtigt. Hauptobjekte der Untersuchung sinddie zahlreichen Gelehrten, die in Kairo, Damaskus und Jerusalemin Hochschulen (Madrasa), Moscheen und sonstigen Institutionen,vor allem im Bereich der Astronomie und Mathematik aktiv waren.Ein erster Schritt wird sein, die verbreitete These zu widerlegen,die annimmt, rationelle Wissenschaften hätten in denislamischen Hochschulen keinen Platz gehabt. Es wird daraufhinversucht, eine intellektuelle Genealogie mamlukischer Naturwissenschaftlerzu konstruieren. Obwohl oft festgestellt wird,dass die naturwissenschaftliche Praxis dieser Zeit und der Stildes diesbezüglichen Schrifttums grundlegende Unterschiede zurklassischen islamischen Tradition (9. bis 12. Jh.) aufzeigen,sind die Hintergründe dieses Phänomens bislang nie untersuchtworden. Es wird versucht zu beantworten, warum bestimmte Kategorienvon Problemen im Spätmittelalter wenig Interesseerregten, und schließlich, ob es eine kontextbezogene Erklärungdafür gibt, dass in mamlukischen Gesellschaften praktischeWissenschaft hoheres Ansehen genoss als spekulative. Letztlichsoll dieses Projekt konkrete Ansätze zu den schwierigen Fragenüber Originalität und den (langsamen) Niedergang derislamischen Naturwissenschaften bieten, die historischsinnvoller und weniger ideologisch sind als die bestehendenInterpretationen..
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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