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Genetische Variabilität und immunologische Kontrolle von Anaplasma phagoytophilum

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5442660
 
Anaplasma phagocytophilum ist ein neu erkanntes, obligat intrazelluläres Bakterium, welches durch Zecken übertragen wird und sich in neutrophilen Granulozyten des Wirtes vermehrt. Die humane granulozytäre Anaplasmose ist nach der Borreliose die zweithäufigste zeckenübertragene Erkrankung in den USA. Untersuchungen von uns und anderen haben ergeben, dass der Erreger auch in europäischen Zeckenpopulationen vorkommt. Trotzdem sind in Europa bisher nur vereinzelt akute Erkrankungsfälle beobachtet worden. In deutschen Zecken (Infektionsrate ca. 4%) stellten wir eine bisher nicht bekannte Variabilität des A. phagocytophilum spezifischen ankA Gens fest. Im Mausinfektionsmodell konnten wir zeigen, dass die Kontrolle von A. phagocytophilum auch in Abwesenheit von ansonsten essentiellen Erkennungs-, Signal- und Effektormechanismen (Toll-like Rezeptor 2 und 4, TLR-Adaptorprotein MyD88, Tumor-Nekrose-Faktor, NADPH Oxidase sowie induzierbare NO-Synthase) stattfindet. Im vorliegenden Antrag soll zum einen getestet werden, ob Unterschiede zwischen amerikanischen und europäischen A. phagocytophilum-Stämmen für die unterschiedliche Inzidenz der Erkrankung in den USA und in Europa verantwortlich sind. Dazu werden verschiedene A. phagocytophilum-Isolate hinsichtlich ihrer Virulenz im Mausmodell untersucht. Zum anderen beabsichtigen wir, die zelluläre und humorale Immunantwort gegen A. phagocytophilum im Detail zu studieren und den Mechanismus der Erregerkontrolle zu definieren. Durch Benutzung von verschiedenen gendefizienten Mausstämmen und Depletion von bestimmten Immunzellpopulationen sollen weitere Komponenten des angeborenen und erworbenen Immunsystems hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Schutz gegenüber A. phagocytophilum überprüft werden. Die geplanten Arbeiten sollen dazu beitragen, bisher nicht bekannte Mechanismen der Kontrolle von intrazellulären Krankheitserregern aufzuklären.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Christian Bogdan
 
 

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