Funktionsanalyse des menschlichen hSNM1B-Gens
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das menschliche hSNMIB-Gen konnten wir aufgrund seiner strukturellen Ähnlichkeit mit einem DNA-Reparaturgen der Hefe (S.cerevisiae), PS02, identifizieren. Ein Aspekt der Genfunktion, die Rolle bei der zellulären Antwort auf bestimmte DNA-Schäden wie sie z.B. durch die Zytostatika Mitomycin C oder Cisplatin verursacht werden, ist im Verlaufe der Evolution erhalten geblieben. Darüber hinaus fanden wir bei Zellen mit experimentell verringertem hSNMIB-Gehalt eine Überempfindlichkeit gegenüber Röntgenstrahlen. Inzwischen konnten wir zeigen, dass hSNMI B an das Protein TRF2 bindet - ein Molekül, das an Aufbau und Schutz der Chromosomenenden (Telomere) sowie an einer frühen Antwort auf röntgenstrahlenvermittelte DNA-Schäden beteiligt isL Letzteres ist nach unseren Befunden eine Funktion, die TRF2 und hSNMIB wahrscheinlich in Kooperation ausführen. Ähnlich wie TRF2, häuft sich hSNMIB innerhalb weniger Sekunden nach DNA-Schädigung an den Schadensorten an. Die zentralen Moleküle in der frühen Antwort auf Röntgenstrahlen- und UV-Schäden sind ATM und ATR - Proteine, die Zellzyklus-Kontrollpunkte, DNA-Reparatur und Apoptose steuern. Unser Befund, dass hSNMIB für die vollständige Aktivierung beider Proteine nach DNA-Schädigung notwendig ist, unterstreicht die Bedeutung dieses Moleküls für die zelluläre DNA-Schadensreaktion.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Demuth I, Digweed M. The clinical manifestation of a defective response to DNA doublestrand breaks as exemplified by Nijmegen breakage syndrome. Oncogene. 2007 Dec 10;26(56):7792-8.
- Demuth, I.; Digweed M. Studying Homologous Recombination in Fanconi Anemia. Schindler D, Hoehn H (eds): Fanconi Anemia. A Paradigmatic Disease for the Understanding of Cancer and Aging. Monogr Hum GeneL, 2007, vol 15, pp 200-210