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Prozesse und Effekte adressatenorientierter Kommunikation: Soziale Realitätsbildung mit Eigen - und Fremdgruppenangehörigen

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2004 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5443275
 
Eine subtile und wenig erforschte Form von sozialem Einfluss auf Gedächtnis liegt vor, wenn die eigenen Kommunikationsbeiträge eines Individuums seine Erinnerungen an den Kommunikationsgegenstand prägen. Gezeigt wurde ein solcher Effekt u.a. für adressatenorientierte Kommunikation (aoK), d.h die Anpassung von Mitteilungen an die Adressateneinstellung zum Kommunikationsgegenstand: Nachdem Sender ambivalente Originalinformationen adressatenorientiert verzerrt haben, sind auch deren Erinnerungen an die Originalinformationen verzerrt. Das Vorhaben erforscht die bislang kaum geklärten Bedingungen des Effekts, schwerpunktmäßig Prozesse nach der aoK. Zunächst ist abzusichern, dass für die Erinnerungsbeeinflussung überhaupt aoK notwendig ist und nicht die Kenntnis der Adressateneinstellung ausreicht. Weitere Experimente widmen sich der Verknüpfung sozial- und gedächtnispsychologischer Faktoren: Ausgehend von den Vorarbeiten wird der senderseitig erlebte Erfolg einer sozialen Realitätsbildung mit dem Adressaten experimentell variiert. Zugleich wird bestimmt, ob die Gewichtung der Originalinformationen und der kommunizierten Inhalte den Effekt vermittelt. Neben grundlagenwissenschaftlicher Bedeutung hat das Projekt auch praktische Relevanz, z.B. für die Bewertung von Zeugenaussagen oder psychotherapeutische Vergangenheitsrekonstruktion.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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