Prozesse und Effekte adressatenorientierter Kommunikation: Soziale Realitätsbildung mit Eigen - und Fremdgruppenangehörigen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Forschungsprojekt untersuchte eine subtile und vergleichsweise wenig erforschte Art der Gedächtnisverzerrung: den Effekt der adressatenorientierten Kommunikation (aoK) auf die Erinnerungen an den Kommunikationsgegenstand. Durch eine konsequente und erfolgreiche Umsetzung des Arbeitsprogramms des Antrags konnten die zuvor kaum bekannten Mechanismen des aoK-Effekts weiter erhellt werden: Die Befunde zeigen, dass die Erinnerungsbeeinflussung durch aoK in dem Maße auftritt, in dem die Sender mit ihren Adressaten eine gemeinsame soziale Realität über den Kommunikationsgegenstand bilden. Übereinstimmend mit dem Arbeitsprogramm wurde sorgfältig geprüft, welche Rolle elementare Gedächtnisprozesse für das Auftreten des Effekts spielen. Es zeigte sich, dass das Ausmaß des aoK-Effekts (also der Erinnerungsbeeinflussung) nicht durch Unterschiede in der Quellendiskriminationsleistung, der Übung der Originalinformationen, der Zugänglichkeit der Informationen aus der eigenen aoK oder der Genauigkeit des Abrufs der Originalinformationen erklärt werden konnte. Zugängliche Informationen werden offenbar mit zunehmendem epistemischem Vertrauen in den Adressaten bei der Rekonstruktion der Originalinformationen stärker gewichtet. Durch die konsequente Umsetzung des Arbeitsplans ist es nicht nur gelungen, die im Antrag aufgeworfenen Fragen zu beantworten, sondern auch darüber hinaus gehende Erkenntnisse zu gewinnen und neue Hypothesen zu bilden, z.B. zu Unterschieden der aoK mit Fremd- vs. Eigengruppenadressaten.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2005). Audience-tuning effects on memory: The role of shared reality. Journal of Personality and Social Psychology, 89, 257-276
Echterhoff, G., Higgins, E. T. & Groll, S.