Vitamintransport und Vitaminwahrnehmung
Zusammenfassung der Projektergebnisse
In der Hefe Saccharomyces cerevisiae steuert die Verfügbarkeit von Biotin die Expression von Genen, die an der Aufnahme und der Biosynthese von Biotin beteiligt sind. Die Frage, welche molekularen Mechanismen es der Hefe erlauben, Biotin wahrzunehmen, war ein Schwerpunkt des Projektes. Für das entdeckte Vhr1 Protein konnte eine Funktion in der Biotinmangelantwort bestätigt werden. Dieses Protein wird durch N-terminal oder C-terminal fusionierte Tags inaktiviert. Dies erschwert es, mögliche Interaktionspartner zu finden und eröffnet Zweifel über manche zu Vhr1 publizierte Daten. Auch für das S. cerevisiae Pyc2 Protein können wir eine Funktion in der Biotinwahrnehmung eindeutig nachweisen. Wie Pyc2 in die Signalkette eingebunden ist, bleibt unklar. Auszuschließen ist, dass die zelluläre Pyruvat-Carboxylase Aktivität eine Rolle bei der Biotinmangelantwort besitzt. Unwahrscheinlich ist, dass Pyc2 stöchiometrisch an andere Proteine bindet, und dass diese hypothetische Protein-Protein Interaktion eine Funktion bei der Biotinsignalleitung besitzt. Die Histone H2A, H3 und H4 können als biotinylierte Proteine aus S. cerevisiae isoliert werden. Die funktionelle Bedeutung dieser Modifikation ist unklar und betrifft offensichtlich nur einen geringen Prozentsatz der vorhandenen Proteine. Daneben wurden in diesem Projekt Arbeiten zur Identifizierung des E. coli Biotintransporters begonnen. Mit yigM haben wir das Gen dieses Transporters identifiziert.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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The proline-dependant transcription factor Put3 regulates the expression of the riboflavin transporter MCH5 in Saccharomyces cerevisiae. Genetics 180, 2007-2017, 2008
Spitzner, A., Perzlmeier, A.F., Geillinger, K.E., Reihl, P. und Stolz, J.
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„Wahrnehmung von Biotinmangel durch Saccharomyces cerevisiae“
Heike Stüer (geb. Pirner)
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„Identification of the biotin transporter in Escherichia coli, biotinylation of histones in Saccharomyces cerevisiae and biotin sensing in Saccharomyces cerevisiae“
Stefan Ringlstetter