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Die Kunstsammlung der Familie Cesarini im Rom des 16. Jahrhunderts

Antragsteller Dr. Lothar Sickel
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5450913
 
Am Ende des 16. Jahrhunderts war die Familie Cesarini im Besitz einer der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen Roms. Die Sammlung war auf den großen Familienpalast bei Torre Argentina sowie auf die Villa bei S. Pietro in Vincoli verteilt und enthielt zahlreiche antike Statuen, aber auch Werke namhafter Renaissancekünstler. Bereits im Juni 1500 hatte der Kardinal Giuliano Cesarini seinen Statuengarten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und so das erste Museum Roms geschaffen. Die meisten Kunstwerke wurden aber in den Jahren um 1600 an diverse Sammler verkauft, so dass die Hauptaufgabe des Forschungsvorhabens darin bestehen wird, den ehemaligen Sammlungsbestand zu rekonstruieren. Zugleich wird zu untersuchen sein, welche gesellschaftlichen Strukturen den Aufbau der Sammlung während des 16. Jahrhunderts begünstigt hatten. Ein Forschungsschwerpunkt betrifft deshalb die Geschichte der Familie Cesarini, die seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert das Ehrenamt des Standartenträgers der Stadt Rom (Gonfaloniere del Popolo Romano) und damit einen besonderen Rang innerhalb des römischen Nobilität bekleidete und enge verwandtschaftliche Beziehungen zu den führenden Familien Roms, zumal zu den Farnese, der Familie von Papst Paul III., unterhielt. Die Sammlungsaktivitäten der Cesarini werden folglich als Ausdruck ihrer repräsentativen Interessen vor dem Hintergrund der sozialen Wandlungsprozesse im päpstlichen Rom des 16. Jahrhunderts zu betrachten sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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