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Mobilität und Kommunikation im Judentum der Spätantike

Fachliche Zuordnung Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5451481
 
In der Antike, als es weder Telefone noch Internetverbindungen gab, waren Mobilität und Informationsaustausch eng miteinander verbunden. Sowohl mündliche als auch schriftliche Nachrichten mussten dem Adressaten persönlich überbracht werden, wobei Freunde, Verwandte und Sklaven als Boten fungieren konnten. Überregionale Netzwerke konnten nur dann entstehen, wenn zumindest einige ihrer Mitglieder in der Lage waren, Kontakte außerhalb ihrer Heimatorte herzustellen und durch mehr oder weniger regelmäßige Besuche aufrechtzuerhalten. Das Projekt will untersuchen, welche Mobilitätsmöglichkeiten und damit auch Gelegenheiten zum Informationsaustausch es innerhalb Palästinas und zwischen Palästina und der jüdischen Diaspora gab. Dabei wird der Schwerpunkt auf der soialgeschichtlichen Fragestellung nach den jeweiligen sozialen Kontexten der Mobilität liegen: Wer reiste zu welchem Zweck wohin? Zu welchen Begegnungen konnte es dabei kommen? Welche Art von Informationen wurden ausgetauscht und in welcher Form? Wie wurden Netzwerke gebildet und welche Machtstrukturen entwickelten sich dabei? Die Untersuchung ist grundlegend für ein besseres Verständnis der Sozial- und Literaturgeschichte Palästinas. Die rabbinische Lehre konnte sich nur aufgrund der jeweiligen Mobilitätsmöglichkeiten innerhalb Palästinas und Babyloniens verbreiten. Die rabbinischen Sammelwerke basieren auf Informationsaustausch zwischen Rabbinen, die an unterschiedlichen Orten ansässig waren.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Irland, Israel
 
 

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