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Phosphatanalytische, archäobotanische und insektenkundliche Flächenuntersuchungen in der endneolithischen Feuchtbodensiedlung Torwiesen II (Kreis Biberach)

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5451582
 
Die 1996 im Federseemoor entdeckte und seither ausgegrabene Station Torwiesen II stellt die erste Feuchtbodensiedlung des Alpenvorlandes dar, deren Baustrukturen und Kulturschichtablagerungen mit modernen Methoden zur Gänze flächendeckend ergraben und dokumentiert sind. Die endneolithische, als Straßendorf organisierte Siedlung (dendrochronologische Daten 3283-3281 v. Chr.) ist stark strukturiert, zeigt in ihrem Baubestand keine Umbauten und war nur kurzfristig bewohnt. Die Fundverteilungen sind somit in hohem Maße signifikant. Von Anfang an wurde ein konsequentes Verprobungsprogramm der Kulturschicht (Rasterproben) durchgeführt. Durch systematische, flächendeckende Phosphatanalysen, archäobotanische und insektenkundliche Untersuchungen sollen im Forschungsprojekt wesentliche Niederschläge der Siedlungsaktivität detailliert erfasst werden. Die Untersuchungen versprechen Aussagen zur Funktion von Gebäuden, Vorplätzen und Nebenbereichen, zur inneren Organisation einzelner Häuser und zur Nutzungsstruktur der Gesamtanlage. Insbesondere ist Fragen der Großviehhaltung (Aufstallung?), der Lagerung und Aufbereitung von Kulturpflanzen (Speicher?) und des Abfallverhaltens nachzugehen. Die Ergebnisse können mit archäologischen Fundverteilungen (Keramik, Steingeräte etc.) und osteologischen Analysen in Beziehung gesetzt werden. Durch eine standortsökologische Auswertung der Pflanzenreste und ergänzende Untersuchungen an Kolluvien und Bodenprofilen im Umfeld der Fundstelle soll darüber hinaus die Beschaffenheit und das Nutzungspotential der neolithischen Siedlungslandschaft rekonstruiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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