Detailseite
Projekt Druckansicht

Konzepte, politische Steuerung, institutioneller Aufbau, Wirkungsweise, Nutzung und Öffentlichkeitsräume der Publikumsmedien während des Nationalsozialismus

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5452479
 
Es gibt noch keine Gesamtdarstellung der Medienpolitik und des Medienensembles während des Nationalsozialismus. Teilsynthesen oder die üblichen kurzen Abrisse und Zusammenfassungen entsprechen weder den Erkenntnismöglichkeiten noch gelingt es ihnen, das dominante Muster einer von oben gesteuerten, übermächtigen Propaganda hinreichend zu differenzieren. Die geplante Gesamtdarstellung in Form eines Buches von ca. 300-350 Seiten soll sowohl eine Synthese der sehr diversen Forschungsansätze leisten als den Gegenstand durch die vergleichende Sicht auf die Diktaturen in Spanien und Italien historiographisch verorten und über eine komparatistische Perspektive besonders die Spielräume der Medienpolitik (in Italien z.B. eher Selbst- als Fremdzensur der Filmschaffenden) und die Reichweite von offiziellen Medienerzeugnisseen berücksichtigen. Es soll ferner der wachsenden disziplinären Ausdifferenzierung Rechnung getragen werden, da man es mit einem Forschungsfeld zu tun hat, in das sich klassische politische Geschichte, angelsächsische und deutsche Filmwissenschaft, Publizistik, eine zur Bildwissenschaft erweiterte Kunstgeschichte und neuerdings performative Ansätze teilen, ohne dass es zwischen diesen Teildisziplinen zu hinreichenden Vermittlungen gekommen wäre. Der empirische Gegenstandsbereich wird sich pragmatisch auf die klassischen und wichtigsten Publikumsmedien beschränken. Printmedien (Buch, Zeitungen, Zeitschriften), Hörfunk, Film/Kino werden in ihren Eigenarten, hinsichtlich ihrer politischen Steuerung, ihrer systemischen und inhaltlichen Vernetzungen und vor allem hinsichtlich intendierter und erreichter Publiken und Wirkungen untersucht. Hierbei wird der Wirkungsbegriff reflektiert und operationalisiert. Außerdem wird das Verhältnis zwischen Ritualen, Öffentlichkeiten und medialen Vermittlungen untersucht. Ergänzend herangezogene Primärquellen dienen dazu, Forschungslücken zur sozialen und medialen Publikumskonstituierung, zu Öffentlichkeitsformen und Wirkungen (allgemein kultureller wie politischer Art) zu schließen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung