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Wirksamkeit einer bildungspolitischen Reformstrategie im öffentlichen (Berufs-)Schulwesen- Mehrebenenanalyse am Beispiel der erweiterten Autonomie der Einzelschule

Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5452884
 
Die Wirksamkeit komplexer bildungspolitischer Strategien und hier im Besonderen der erweiterten Autonomie der Einzelschule werden derzeit in den meisten OECD-Staaten durchaus kontrovers diskutiert. Nicht primär die Definition einer komplexen Reforminitiative, sondern deren passgenaue Realisierung wird seitens der Akteure auf den verschiedenen Steuerungsebenen als das Kernproblem dargestellt. Das empirisch gesicherte Wissen über Einflussfaktoren auf die Realisierung bildungspolitischer Reformstrategien, über deren Wirkungen im gewünschten Änderungsbereich, über die administrativ-strukturelle Umsetzbarkeit und die realisierte Nutzung auf der einzelorganisatorischen Ebene ist bislang ausgesprochen defizitär. Das Kernziel der geplanten Studie ist die Gewinnung empirisch fundierter Erkenntnisse zu der Frage, wie die beteiligten Akteure auf den unterschiedlichen Steuerungs- und Realisierungsebenen unter Berücksichtigung des jeweiligen spezifischen strukturellen Kontextes auf Veränderungen im gesetzlich-administrativen Rahmen reagieren und welche Auswirkungen ihr professionelles Handeln wiederum auf die realisierten Prozesse bzw. Strukturen hat. Die kurz- bis mittelfristigen Reaktionsmuster ((Re-)Interpretationen) der Handlungsagenten auf das gesetzlich-administrative Einräumen erweiterter Autonomie werden im bestehenden gesetzlichen Rahmen unter den gegebenen strukturellen (regionalen) Bedingungen methodenintegrativ, d.h. in der Kombination qualitativer und quantitativer statistischer Methoden, identifiziert und beschrieben. Der Einfluss von interdisziplinär theoriegeleiteten Prädiktoren (wie organisatorische Merkmale etc.) auf die Umsetzbarkeit und Nutzung der erweiterten Autonomie auf der einzelorganisatorischen Ebene (wie Schule) wird überprüft. Ziel ist, über die Erfassung der Einschätzungen der Akteure Indikatoren für die zeitlichen, strukturellen und qualitativen system- und organisationsspezisch erlaubten Entscheidungs- und Handlungsräume im öffentlichen (Berufs-)Schulwesen empirisch fundiert zu gewinnen. Anschließend wird ein mehrebenenanalytisches Modell für die gesetzlich-administrative Steuerbarkeit von Akteurshandeln entwickelt (1. Ebene: Schulstatistiken einschließlich regionaler Kontextfaktoren; 2. Ebene: Schulleietung; 3. Ebene: Lehrer). Die empirisch fundierten Analysen führen zu Erkenntnissen über Einflussfaktoren auf Reaktionsmuster der Handlungsagenten sowie über deren relative Effektstärke bei der Umsetzung einer bildungspolitischen Reform. Gleichzeitig sind Erkenntnisse über die strukturellen Schwachstellen bei der Wirksamkeit staatlicher Steuerungsinitiativen innerhalb des öffentlichen (Berufs-)Schulwesens erwartbar. Die Untersuchung erfolgt exemplarisch in zwei Regionen: im Land Berlin (Deutschland); im Kanton Aargau (Schweiz).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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