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Die Kunstpraxis der Mendikanten als Abbild und Paradigma interkultureller Transferbeziehungen in Zentraleuropa und im Kontaktgebiet zu orthodoxem Christentum und Islam

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Carola Jäggi; Professor Dr. Klaus Krüger
Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2005 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5453898
 
Für die Erforschung der Wirkungsweisen und Funktionen, die integrative bzw. desintegrative Kräfte im spätmittelalterlichen Europa entwickelten, besitzt die Religions- und Kulturpolitik der Bettelorden eine exemplarische Bedeutung. Sie hatte maßgeblich Anteil an jenen Auseinandersetzungen, die die lateinisch-christliche Kirche mit Andersgläubigen in den Zentren des Abendlandes wie zugleich an der Peripherie und außerhalb Europas führte. Strebten die Mendikanten durch Laienkatechese und Missionsarbeit strategisch zielbewusst nach einer umfassenden Integration nicht nur der lateinischen, sondern auch der griechisch-byzantinischen Christen sowie der Juden, der Muslime und der so genannten „Heiden in das religiöse, kulturelle und machtpolitische System der römisch-katholischen Kirche, so konnten sie im Gegenzug doch gleichermaßen machtvoll und entschieden auch die Ausgrenzung und Desintegration von Andersgläubigen betreiben. Insofern die Kunstpraxis der Mendikanten als Medium und zugleich als Manifestation dieser Zielsetzungen diente, lassen sich an ihr die Bedingungen, Funktionen und Wirkungen solcher inner- wie interkultureller Politik und Religionspraxis paradigmatisch untersuchen. In dem komparatistischen Forschungsprojekt, das die Kompetenzen der Kunst- und der Architekturgeschichte, der Christlichen Archäologie und der historischen Forschung bündelt, wird durch die Analyse künstlerischer Objekte daher systematisch die Frage fokussiert, wie sich unter regional distinkten Bedingungen transregional bestimmte Kulturkontakte zwischen Ost und West formierten und festigten und welche religiösen und politischen Dispositive sie dabei auszubilden und zu etablieren vermochten.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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