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Onomastik und Akkulturation. Die Entwicklung der Namengebung, ihrer Semantik und Motivation in der Begegnung von Christentum, Imperium und barbarischen gentes zwischen Spätantike und frühem Mittelalter (4.-8. Jahrhundert)

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2005 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5453961
 
In Spätantike und frühem Mittelalter sind große Teile Süd- und Westeuropas von den Begegnungen der römischen Zivilisation und des Christentums mit den gentilen Gesellschaften geprägt. Während in der Mehrzahl der kulturellen Domänen sich römische und christliche Traditionen etablieren konnten, kommt es im Bereich der Namengebung (Onomastik) dazu, dass sich - mit regionalen Unterschieden - die germanisch-gentile Tradition weitgehend (mit Anteilen von 80-90%) durchsetzte, was ein bis heute unerklärtes Phänomen ist. Die Analyse der in Aufbau, Semantik und Funktion sehr unterschiedlichen, in manchen Zügen aber auch konvergierenden romanischen und germanischen Namensysteme ist - vor allem auch angesichts der geringen Anzahl sonstiger Quellen für diese Zeit - in besonderer Weise geeignet, die verschiedenen Formen einer Akkulturation ihrer Träger zu beobachten. Anliegen des Projekts ist es, alle Phänomene, die aus dem Kontakt der beiden Namensysteme resultieren, die der Anpassung und Übernahme, aber auch die der Desintegration, der Abgrenzung und des Schwundes, zu untersuchen und zu beschreiben. Die in Form einer internetbasierten Datenbank zur Verfügung stehende Sammlung der Personennamen der germanischen Völker und Reiche der Völkerwanderungszeit und des frühen Mittelalters (ca. 300 bis ca. 800), die großen onomastischen und prosopographischen Lexika und nicht zuletzt die reichhaltigen Inschriftensammlungen für Spätantike und frühes Mittelalter bieten für das Vorhaben die idealen Voraussetzungen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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