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Experimentelle Untersuchungen der funktionellen und strukturellen Veränderungen der Harnblase nach Injektion von Botulinum Toxin Type A in den glattmuskulären Detrusormuskel im Göttinger Minipig-Modell

Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5456674
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Botulinumtoxin Type A in der Behandlung der überaktiven Harnblase (OAB) hat in den vergangenen Jahren in der Urologie einen festen Stellenwert erlangt. Dies liegt in der Hauptsache an der minimalen Invasivität des Eingriffs, der geringen Nebenwirkungsrate und der hohen Effektivttät des Nervengiftes. Experimentelle Daten aus standardisierten Studien zum genauen Wirkmechanismus des Nervengiftes in 6er Harnblase fehlten jedoch. Der Projektplan zu dieser experimentellen Studie sah daher vor, den Wirkmechanismus unter standardisierten Bedingungen näher zu untersuchen, zu quantifizieren und letztendlich Mögtichkeiten zu flnden diese Therapieform zu optimieren. Bereits bei den Untersuchungen zur Standardtherapieform, gab es ein deutliches Mißverhältnis von den erhobenen zu den vorher erwarteten Daten, wie sie beispielsweise auch in der Klinik beobachtet werden. Von einigen der vorgesehenen Untersuchungsgruppen wurde auf Grund der aktuellen Datenlage deshalb keine wissenschaftliche Signifikanz erwartet. In der Literatur beschriebene klinische Beobachtungen deuteten darauf hin, daß das Nervengift möglicherweise auf die Blasensensorik einen Einfluß haben könnte. Aus diesem Grund erweiterten wir unser Tiermodell der Offerenten Blasenstimulation mittels implantierter Elektroden im OS-Sacrum um eine standardisierte Methode der Stimulation von Blasenafferenzen durch eine chemische Reizung der Harnblase. Die Auswertung der experimentell gewonnenen Daten in diesem chemisch induzierten OAB-Modell zeigte eindrucksvoll, daß der klinischen Hauptwirkung des Botulinumtoxins in der Harnblase ein völlig anderer Wirkmechanismus zugrunde liegt als einzig die funktionelle Denervation von Muskelfasern. In der Zwischenzeit wurden in der Literatur klinische Beobachtungen beschrieben die dem Botulinumtoxin analgetische und entzündungshemmende Eigenschaften zuschreiben. Dies deckt sich ebenfalls mit weiteren Beobachtungen in unserer Studie, die aber noch wissenschaftlicher Untermauerung bedürfen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus diesem Projekt, wie auch das hervorragende Tiermodell, sind dazu geeignet die Therapiefornn basierend auf der sensorischeh Wirkung des Botolinumtoxins zu optimieren und möglicherweise auf andere Krankheitsbilder wie z.B. den Reizdarm zu übertragen. Hierzu sind jedoch weitere experimentelle Studien mit der entsprechenden Fragestellung nötig.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • „Effekt einer Botulinumtoxin-A Injektion in den Detrusor auf efferent und afferent induzierte Blasenkontraktionen Beobachtungen in einem Minipigmodell". Dissertation, Kiel 2010 Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
    Regine Maria Gelbke
 
 

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