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SPP 1160:  Kolonisation und Infektion durch humanpathogene Pilze

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2004 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5472023
 
In Europa haben krankheitserregende Pilze eine zunehmende Bedeutung als Infektionserreger bei immundefizienten Patienten. Ihren Ausgangspunkt nehmen diese Pilze aus der Umwelt, wo sie als Saprophyten vorkommen oder von Schleimhäuten des Menschen, die sie als Kommensalen besiedeln.
Die Pathogenese dieser Pilzinfektionen wird von erregerspezifischen Faktoren wie auch Störungen im angeborenen Immunsystem des Wirtes bestimmt. Die relative Bedeutung dieser Faktoren bei einer Pilzinfektion ist jedoch noch weitgehend unklar. In dem Schwerpunktprogramm steht daher die Aufklärung von Infektionsmechanismen bei Erkrankungen durch opportunistische Pilze im Zentrum des Interesses. Es sollen dabei verschiedene Teilaspekte der Pilzinfektion - von der Kolonisation bis zur Infektion - auf molekularer Ebene untersucht werden. Die Genome wichtiger Pilzarten sind bereits sequenziert, sodass die Voraussetzungen gegeben sind, die Infektionsmechanismen von human-pathogenen Pilzen auf breiter Basis zu analysieren. Insgesamt sollen durch diese Untersuchungen auch Zielstrukturen identifiziert werden, mit deren Hilfe eine Verbesserung der Diagnostik, Therapie und Prävention von Mykosen beim Menschen erreicht werden könnte.
Das Schwerpunktprogramm wendet sich daher an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Mikrobiologie und Zellbiologie sowie klinisch arbeitende Gruppen, um die Erfahrungen und Methoden in einem interdisziplinären Ansatz zur Bearbeitung der anspruchsvollen Fragestellungen zu nutzen.
Die Projektanträge haben infektionsbiologische Aspekte der vor allem in Europa wichtigen Pilze der Gattungen Candida, Aspergillus, Malassezia, Cryptococcus sowie Mikrosporidien zum Inhalt und lassen sich einem der drei folgenden Themenkreise zuordnen:
-- Metabolismus und Morphogenese der human-pathogenen Pilze
Für den Infektionsprozess bedeutsame Stoffwechselleistungen und ihre Regulierung sowie morphologische Veränderungen sollen schwerpunktmäßig untersucht werden.
-- Infektionsrelevante Eigenschaften der Erreger
Potenzielle Pathogenitätsfaktoren sollen auf Gen- und Proteinebene einschließlich genomischer Methoden charakterisiert und in Infektionsmodellen überprüft werden.
-- Wechselwirkungen von human-pathogenen Pilzen mit dem Immunsystem
Mechanismen der Erkennung von Pilzen durch das angeborene Immunsystem und die nachfolgenden Immunreaktionen sollen in geeigneten Modellsystemen analysiert werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme

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