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SPP 1175:  Dynamics of Cellular Membranes and their Exploitation by Viruses

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5472160
 
Hauptziel des Schwerpunktprogramms ist es, durch die Zusammenführung von virologischer und zellbiologischer Expertise die Umhüllung von Viruspartikeln und zellulären Strukturen an verschiedenen Zellmembranen vergleichend zu untersuchen. Umhüllte Viren werden von der Zelle oder aus subzellulären Kompartimenten durch Knospung freigesetzt, ein Vorgang, der neben virusspezifischen auch zelluläre Funktionen nutzt. Die interdisziplinäre Untersuchung verschiedener Umhüllungsprozesse zellulärer und viraler makromolekularer Komplexe kann daher zur Entdeckung fundamentaler molekularer Mechanismen von Umformungsprozessen an Membranen führen. Zwar ist gegenwärtig noch wenig über diese Vorgänge bekannt, doch wurden in jüngster Zeit - unter Beteiligung deutscher Forschungsgruppen - erste grundlegende Einblicke erhalten. Dies betrifft zum Beispiel den Einbau von Kernporen in die intakte Kernmembran, die Ausschleusung herpesviraler Kapside aus dem intakten Zellkern, die Rekrutierung der zellulären Maschinerie, die für die Bildung von .multivesicular bodies verantwortlich ist, für die Knospung von Viren sowie die Bildung und Erhaltung von Lipid-Mikrodomänen, die als Plattform für Virusfreisetzung dienen können. Der Brückenschlag zwischen Virologie und Zellbiologie hat in der Vergangenheit oft zu entscheidenden Erkenntnissen über fundamentale zelluläre Mechanismen geführt. Diese interdisziplinäre Kooperation ist eine Säule des Schwerpunktprogramms.
Das Forschungsprogramm umfasst viele der wichtigsten human- und tierpathogenen Viren wie zum Beispiel HIV, Herpesviren, Hepatitis-C-Virus, hämorrhagische Fieberviren (Lassavirus und Ebolavirus) und Pockenviren. Darüber hinaus gelten die zugrunde liegenden Prinzipien vermutlich auch für andere (zum Beispiel SARS-Coronavirus) und bisher unbekannte Viren. Neben den erwarteten grundlegenden Erkenntnissen zur intrazellulären Membranumhüllung sollte das Verständnis der molekularen Mechanismen auch zur Identifizierung neuer Zielstrukturen für die Therapie führen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Anwendung neuer, bisher nicht generell verfügbarer Technologien für das Studium der Membranumhüllung. Das Thema des Schwerpunktprogramms ist hochaktuell und auch international von höchstem Interesse. Das Schwerpunktprogramm schafft somit ideale Voraussetzungen für die international kompetitive Bearbeitung dieses hochaktuellen Themas.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Frankreich

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