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SFB 640:  Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel: Interkulturelle und intertemporäre Vergleiche

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2004 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5486075
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In der gesamten Laufzeit des Sonderforschungsbereiches ging es um die Beantwortung der übergeordneten Frage, wie Repräsentationen soziale Ordnungen hervorbringen und wie soziale Ordnungen Repräsentationen strukturieren. In allen Förderphasen wurde dieses Verhältnis in seinem Wandel untersucht. Unterschiedliche Repräsentationen sozialer Ordnungen wurden interkulturell und intertemporal miteinander verglichen und in ihrer wechselseitigen Verschränkung analysiert. Im Verständnis des SFB waren Repräsentationen keine Abbilder der Welt, sondern Organisationsformen des Wissens, die es ermöglichen, überhaupt eine Vorstellung von der Welt zu haben und sie zu verändern. Die Welt ist nur als Vorstellung eine verstehbare und veränderbare Wirklichkeit. Wenn man verstehen will, wie Ordnungen entstehen und vergehen, muss man die Repräsentationen untersuchen, mit denen Menschen sich die Welt erschließen. Denn der Wandel von Repräsentationssystemen kann nicht von seiner Deutung getrennt werden. Wer über den Wandel von Repräsentationen und ihren Ordnungen Auskunft geben will, sollte sich auf die Untersuchung überschaubarer Räume und Zeitabschnitte beschränken. Denn nur durch Beobachtung und dichte Beschreibung sozialen Handelns ist es möglich, den Austausch und die Veränderung von Repräsentationen zu verstehen. Nachdem sich der Sonderforschungsbereich in der ersten Phase intensiv mit den zentralen Konzepten Repräsentation, Wandel und Vergleich auseinandergesetzt hatte, standen in der zweiten Phase Krisen und Umbrüche in sozialen Ordnungen im Zentrum des Forschungsinteresses. Repräsentationen werden, so lautete das Argument, in Situationen der Verunsicherung in besonderer Weise sichtbar und hörbar, weil Menschen, die in einer fragilen Ordnung leben, sich ihrer selbst vergewissern und sich gegen andere behaupten müssen. In Zeiten der Krise werden Ordnungen und ihre Repräsentationen symbolisch, rituell und sprachlich sichtbar wie in keiner anderen Situation. Daher wurden in der zweiten Phase Situationen des Umbruchs sozialer Ordnungen in ihrem Wandel kulturübergreifend in europäischen und außereuropäischen Kontexten miteinander verglichen. In Vorbereitung auf eine dritte Förderperiode begann der Sonderforschungsbereich gegen Ende der zweiten Phase Situationen der Stabilisierung sozialer Ordnungen zu untersuchen – Situationen, in denen Menschen verlorenes Vertrauen und Erwartungssicherheit zurückgewinnen. Es ging um die Frage, wie Krisen überwunden und soziale Ordnungen stabilisiert werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Mythos Bundesrepublik. Ästhetik & Kommunikation. Berlin 2005
    Alexander Cammann, Jens Hacke, Stephan Schlak (Hg.)
  • Representations on the Margins of Europe. Politics and Identities in the Baltic and South Caucasian States. Frankfurt a.M. 2007 (= Eigene und fremde Welten)
    Tsypylma Darieva, Wolfgang Kaschuba (Hg.)
  • Stadt und Religion in der frühen Neuzeit. Soziale Ordnungen und ihre Repräsentationen. Frankfurt a.M. 2007 (= Eigene und fremde Welten)
    Vera Isaiasz, Ute Lotz-Heumann, Matthias Pohlig, Monika Mommertz (Hg.)
  • Weltkultur und kulturelle Bedeutungswelten. Zur Globalisierung von Bildungsdiskursen. Frankfurt a.M. 2007 (= Eigene und fremde Welten)
    Jürgen Schriewer (Hg.)
  • Die Ankunft des Anderen. Repräsentationen sozialer und politischer Ordnungen in Empfangszeremonien. Frankfurt a.M. 2008 (= Eigene und fremde Welten)
    Susann Baller, Michael Pesek, Ruth Schilling, Ines Stolpe (Hg.)
  • Figurations of Modernity. Global and Local Representations in Comparative Perspectives. Frankfurt a.M. 2008 (= Eigene und fremde Welten)
    Vincent Houben, Mona Schrempf (Hg.)
  • Imperiale Herrschaft in der Provinz. Repräsentationen politischer Macht im späten Zarenreich. Frankfurt a.M. 2008 (= Eigene und fremde Welten)
    Jörg Baberowski, David Feest, Christoph Gumb (Hg.)
  • Politische Redekultur in der Vormoderne. Die Oratorik europäischer Parlamente im Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Frankfurt a.M. 2008 (= Eigene und fremde Welten)
    Jörg Feuchter, Johannes Helmrath (Hg.)
  • Religion and Its Other. Secular and Sacral Concepts and Practices in Interaction. Frankfurt a.M. 2008 (= Eigene und fremde Welten)
    Heike Bock, Jörg Feuchter, Michi Knecht (Hg.)
  • Selbstbilder und Fremdbilder. Repräsentation sozialer Ordnung im Wandel. Frankfurt a.M. 2008 (= Eigene und fremde Welten)
    Jörg Baberowski, Hartmut Kaelble, Jürgen Schriewer (Hg.)
  • Theorie in der Geschichtswissenschaft. Einblicke in die Praxis des historischen Forschens. Frankfurt a.M. 2008 (= Eigene und fremde Welten)
    Jens Hacke, Matthias Pohlig (Hg.)
  • “Zur Rettung des Landes”. Bildung und Beruf im China der Republikzeit. Frankfurt a.M. 2008 (= Eigene und fremde Welten)
    Barbara Schulte
  • Dem Anderen begegnen. Eigene und fremde Repräsentationen in sozialen Gesellschaften. Frankfurt a.M. 2009 (= Eigene und fremde Welten)
    Jörg Baberowski, David Feest, Maike Lehmann (Hg.)
  • Die Geschichte Europas schreiben. Europäische Historiker und ihr Europabild im 20. Jahrhundert. Frankfurt a.M. 2009 (= Eigene und fremde Welten)
    Susan Rößner
  • Europa in der Karikatur. Deutsche und britische Darstellungen im 20. Jahrhundert. Frankfurt a.M. 2009 (= Eigene und fremde Welten)
    Priska Jones
  • Remodelling Social Order through the Conquest of Public Space: Myths, Ceremonies and Visual Representations in Revolutionary Societies. Comparativ. Leipzig 2009
    Jürgen Schriewer (Hg.)
  • Strategien der Visualisierung. Verbildlichung als Mittel politischer Kommunikation. Frankfurt a.M. 2009 (= Eigene und fremde Welten)
    Herfried Münkler, Jens Hacke (Hg.)
  • Wege in die neue Bundesrepublik. Politische Mythen und kollektive Selbstbilder nach 1989. Frankfurt a.M. 2009 (= Eigene und fremde Welten)
    Herfried Münkler, Jens Hacke (Hg.)
  • Arbeit an der Geschichte. Wie viel Theorie braucht die Geschichtswissenschaft? Frankfurt a.M. 2010 (= Eigene und fremde Welten)
    Jörg Baberowski (Hg.)
  • Das Ende eines Kolonialreiches. Ostafrika im Ersten Weltkrieg. Frankfurt a.M. 2010 (= Eigene und fremde Welten)
    Michael Pesek
  • BILD - MACHT - UnORDNUNG. Visuelle Repräsentationen zwischen Stabilität und Konflikt. Frankfurt a.M. 2011 (= Eigene und fremde Welten)
    Anna-Maria Blank, Vera Isaiasz, Nadine Lehmann (Hg.)
  • Cultural Transfers in Dispute. Representations in Asia, Europe and the Arab World since the Middle Ages. Frankfurt a.M. 2011 (= Eigene und fremde Welten)
    Jörg Feuchter, Bee Yun, Friedhelm Hoffmann (Hg.)
  • Urban Spaces after Socialism. Ethnographies of Public Places in Eurasian Cities. Frankfurt a.M. 2011
    Tsypylma Darieva, Wolfgang Kaschuba, Melanie Krebs (Hg.)
  • Das Soziale ordnen. Sozialwissenschaften und gesellschaftliche Ungleichheit im 20. Jahrhundert. Frankfurt a.M. 2012 (= Eigene und fremde Welten)
    Christiane Reinecke, Thomas Mergel (Hg.)
  • Eine sowjetische Nation. Nationale Sozialismusinterpretationen in Armenien seit 1945. Frankfurt a.M. 2012 (= Eigene und fremde Welten)
    Maike Lehmann
  • Gewalträume. Soziale Ordnungen im Ausnahmezustand. Frankfurt a.M. 2012 (= Eigene und fremde Welten)
    Jörg Baberowski, Gabriele Metzler (Hg.)
  • Krisen verstehen. Historische und kulturwissenschaftliche Annäherungen. Frankfurt a.M. 2012 (= Eigene und fremde Welten)
    Thomas Mergel (Hg.)
  • One Law for All? Western Models and Local Practices in (Post)Imperial Contexts. Frankfurt a.M. 2012 (= Eigene und fremde Welten)
    Stefan B. Kirmse (Hg.)
  • Ordnungen des sozialen Raumes. Die Quartieri, Sestieri und Seggi in den frühneuzeitlichen Städten Italiens. Berlin 2012
    Grit Heidemann, Tanja Michalsky (Hg.)
  • Produzenten statt Parasiten. Entwürfe und Wirklichkeiten beruflicher Ausbildung im modernen Argentinien. Europäische Hochschulschriften. Frankfurt a.M. u.a. 2012
    Veronica Oelsner
  • Reproductive Technologies as Global Form. Ethnographies of Knowledge, Practices, and Transnational Encounters. Frankfurt a.M. 2012 (= Eigene und fremde Welten)
    Michi Knecht, Maren Klotz, Stefan Beck (Hg.)
  • Das Andere Denken. Repräsentationen von Migration in Westeuropa und den USA im 20. Jahrhundert. Frankfurt a.M. 2013 (= Eigene und fremde Welten)
    Gabriele Metzler (Hg.)
  • Im Wettstreit mit dem Westen. Japans Zeitalter der Ausstellungen 1854-1941. Globalgeschichte. Frankfurt a.M. 2013
    Daniel Hedinger
  • Parlamentarische Kulturen vom Mittelalter bis in die Moderne. Reden - Räume - Bilder, Parlamente in Europa 2 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien). Düsseldorf 2013
    Johannes Helmrath, Jörg Feuchter (Hg.)
  • (K)information. Gamete Donation and Kinship Knowledge in Germany and Great Britain. Frankfurt a.M. 2014 (= Eigene und fremde Welten)
    Maren Klotz
  • Ausstellen, verorten, partizipieren. Das Jüdische Museum in Casablanca. Berlin 2014
    Sophie Wagenhofer
  • Kommerzielle Werbung in Westafrika: Modernisierungs-bestrebungen und politischer Wandel in Ghana, 1930-1970. Industrielle Welt. Wien u.a. 2014
    Regina Finsterhölzl
  • Notting Hill Carnival. Die Aushandlung des Eigenen im multiethnischen Großbritannien. Frankfurt a.M. 2014 (= Eigene und fremde Welten)
    Sebastian Klöß
  • Re-Ordering the Social - Producing Change: New Ethnographies of Turkey in an Interconnected World. Frankfurt a.M. 2014 (= Eigene und fremde Welten)
    Nurhak Polat, Michi Knecht, Stefan Beck, Levent Soysal (Hg.)
  • Was ist Vertrauen? Ein interdisziplinäres Gespräch. Frankfurt a.M. 2014 (= Eigene und fremde Welten)
    Jörg Baberowski (Hg.)
 
 

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