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Populationsgenetik der späten Sammler-Jäger-Fischergemeinschaften und der frühen Bauern im nördlichen Mitteleuropa und seinen angrenzenden Gebieten
Antragsteller
Professor Dr. Joachim Burger; Professor Dr. Friedrich Lüth; Professor Dr. Thomas Terberger
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 55027153
Das hier beantragte Vorhaben zielt auf die paläogenetische Rekonstruktion der Entstehungsdynamik der frühen Ackerbaukulturen des südlichen Ostseegebietes bzw. des nördlichen Mitteleuropa. Für diesen Raum besteht die Frage nach den Populationsstrukturen sowohl der Sammler-Jäger-Fischer als auch der späteren Bauern. Dazu sollen an mehreren repräsentativen Stichproben prähistorischer Skelettfunde v. a. mitochondriale aDNA-Sequenzen erhoben und bioinformatisch ausgewertet werden. Dabei werden zwei populationshistorisch relevante Gruppen verglichen: 1. Vorneolithische Populationen: Um den vorneolithischen Genpool des nördlichen Europas zu erfassen, sollen mesolithische und potentielle restmesolithische Jäger-Sammlerkulturen (z.B. die Gräberfelder Ostorf, Tangermünde) des Untersuchungsraums analysiert werden. 2. Neolithische Populationen (nach 4.000 v. Chr., Megalith-/ Trichterbecherkultur): Ausgehend von unseren bereits vorliegenden palaeogenetischen Untersuchungen zur Linienbandkeramik (Haak et al. Science 2005, Burger et al. PNAS 2007) soll den wesentlichen Fragen nachgegangen werden, ob Kontinuität oder Diskontinuität v. a. der maternalen Linien festzustellen ist und welche populationsgenetischen Beziehungen zu den südlichen Bauern einerseits und zu heutigen Populationen Europas andererseits bestehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen