Detailseite
Heterologe Interaktionen zwischen Follikelepithel und Keimbahnzellen – Selbstorganisierende Prinzipien der Drosophila Eikammer Morphogenese
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Anne-Kathrin Classen; Professor Dr. Patrick Dondl
Fachliche Zuordnung
Zellbiologie
Entwicklungsbiologie
Entwicklungsbiologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 564767109
Koordinierte Gewebemorphogenese beruht auf präzisen Interaktionen zwischen verschiedenen Zelllinien. Während der Oogenese sind dynamische Kontakte zwischen dem somatischen Follikelepithel und Keimbahnzellen entscheidend für die Entstehung einer fruchtbaren Eizelle. Obwohl diese Interaktionen in vielen metazoischen Lebenszyklen eine zentrale Rolle für die Fortpflanzung spielen, sind ihre molekularen und zellulären Mechanismen – und die morphogenetischen Funktionen dieser heterologen Zell-Zell-Kontakte – bislang nur teilweise verstanden. In diesem Forschungsvorhaben werden wir die Eikammer von Drosophila als Modellsystem einsetzen, um zu untersuchen, wie Oberflächenkontakte zwischen epithelialen Follikelzellen und Keimbahnzellen während der Oogenese reguliert werden. Konkret möchten wir die Moleküle, Signalwege und zellulären Strukturen identifizieren, die der starken Affinität zwischen anterioren Follikelzellen und Keimbahn-Nährzellen zugrunde liegen. Wir gehen davon aus, dass diese Faktoren als Effektoren von Zelladhäsion oder kortikaler Aktomyosinspannung fungieren, um koordinierte Veränderungen der Zelloberfläche zu ermöglichen und Morphogenese der Keimbahn-Soma-Grenzfläche anzutreiben. Zur Erreichung dieser Ziele werden wir die Stärken der Drosophila Genetik, hochauflösende Bildgebung und quantitative Bildanalyse mit der Vorhersagekraft mathematischer Phasenfeldmodellierung kombinieren. Insbesondere soll das Model Aufschluss darüber geben, wie heterologen Interaktionen die Größe, Architektur und Organisation der Keimbahn-Nährzellen prägen. Unser Vorhaben bietet somit die Chance, die Grundlage eines robusten, selbstorganisierenden Systems zu ergründen, das nicht nur die richtige Passung zwischen epithelialen Follikelzell-Populationen und Keimbahnzellen sicherstellt, sondern auch die im System wirkenden physikalischen Kräfte reguliert und ausbalanciert, um Wachstum, Form, Umstrukturierung und die Gesamtarchitektur von Nährzellen als auch der sich entwickelnden Oozyte zu steuern.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
