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FOR 1026:  The Transformative Power of Europe: External and Internal Diffusion of Ideas in the European Union

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 56726743
 
Die Diffusion von Ideen hat sich zu einem zentralen Forschungsthema in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen entwickelt. Sowohl in der Politikwissenschaft, der Soziologie, der Geschichtswissenschaft als auch in der Wirtschaftswissenschaft und der Rechtswissenschaft wird die Verbreitung von Ideen untersucht. Die Forschergruppe bringt Wissenschaftler dieser Disziplinen zusammen, um die Rolle der Europäischen Union bei der Verbreitung und der Aufnahme von Ideen zu untersuchen.
Bisher konzentrierte sich die Forschung auf die Frage, wie sich Ideen über Raum und Zeit verbreiten. Die Forschergruppe untersucht die Geltungsbedingungen und Interaktionseffekte der verschiedenen kausalen Mechanismen zur Diffusion von Ideen über Raum und Zeit. Da die Diffusion von Ideen in der Europäischen Union in verschiedenen gesellschaftspolitischen Bereichen beobachtet werden kann, dient sie der Forschergruppe als nahezu perfektes Laboratorium. Bisher wurde die Verbreitung von Ideen vor allem aus strukturalistischer Perspektive untersucht. Allerdings läuft der Diffusionsprozess, je nachdem wie er angestoßen wird, unterschiedlich ab. Vorhandene Studien zeigen außerdem, dass Diffusionsprozesse selten konfliktfrei ablaufen. Mit Fokus auf die EU untersucht die Forschergruppe deshalb den Einfluss der Akteure auf die Diffusion von Ideen.
Die Arbeit der Forschergruppe konzentriert sich auf drei verschiedene Forschungsfelder. Jedem Forschungsschwerpunkt sind zwei Jahre gewidmet, sodass eine tief gehende Analyse und Theoriebildung möglich ist. Das erste Feld "Identität und der öffentliche Raum" untersucht, wie die Diffusion von Ideen durch die EU kollektive Identitäten und deren Europäisierung beeinflusst. Das zweite Forschungsfeld "Konditionalität und andere Mechanismen der Regelbefolgung" fragt, wie und in welchem Ausmaß europäische Ideen politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Institutionen auf nationalstaatlicher Ebene innerhalb und außerhalb der EU beeinflussen. Die EU versteht sich selbst als Modell für effektives und legitimes Regieren und zielt auf die Nachahmung des eigenen Modells durch andere Staaten und Regionen ab. Der dritte Forschungsbereich "Vergleichende Regionenforschung und Europas Außenbeziehungen" untersucht die Effekte dieses Integrationsexports durch die EU.
Diffusion wirkt als Brückenkonzept zwischen verschiedenen metatheoretischen Ansätzen und führt unterschiedliche Methodologien zusammen. Durch die Fokussierung auf fünf Mechanismen der Diffusion rekurriert die Forschergruppe in ihrer Arbeit auf unterschiedliche Herangehensweisen, die sich aus den beteiligten Disziplinen speisen.
DFG-Verfahren Kolleg-Forschungsgruppen

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