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Darstellung des Pathologischen im medizinischen und literarischen Diskurs in Frankreich im 19. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 57361793
 
Das Projekt verfolgt die Frage, nach welchen Schemata im medizinischen, popularisierenden und literarischen Diskurs von circa 1830 bis circa 1900 in Frankreich pathologische Erscheinungen durch diskursive Verfahren in Relation zu normengeleiteten Vorstellungen von Gesundheit zur Darstellung kommen und in kulturellen Wertsystemen situiert werden. Besonders fokussiert wird die in einem Spannungsfeld von Bestimmung und Unschärfe des Darstellbaren agierende Interaktion zwischen den beteiligten Diskursen. Krankheiten werden dabei im Sinne aktueller Repräsentationstheorien als über Darstellungen gewonnene Konstruktionen gefasst, ihre Überführung in den literarischen Diskurs (vom Realismus bis zur Décadence) als Darstellung zweiten Grades verstanden. Zum einen sollen die diskursiven Konstruktionen des Pathologischen systematisch anhand von vergleichenden Analysen von medizinischen Fallberichten, Romanen und autobiographischen Texten untersucht werden. Zum anderen werden die angedeuteten Fragestellungen paradigmatisch auf zwei Krankheiten ausgerichtet: Schwindsucht und Syphilis. Das übergreifende Ziel besteht darin, diskursive Normierungsleistungen über die Analyse der Rhetorik der Darstellung von Anomalien im Zuge des Ausbaus der modernen bürgerlichen Gesellschaft herauszuarbeiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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