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Schulwahl in Deutschland: Welchen Einfluss haben regionale sozio-ökonomische Bedingungen auf die Wahl der Grundschule? Eine empirische Analyse für die Städte Wuppertal und Solingen vor und nach Inkrafttreten des neuen NRW-Schulgesetzes

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 58570020
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das vorliegende Projekt hat sich mit der Schulwahl in der Primarstufe in NRW vor und nach der Auflösung der Schulbezirke beschäftigt. Schon bei bestehenden Schulbezirken (Schuljahr 2007/08) besuchen 32,5 % der Wuppertaler und 15,1 % der Solinger Grundschüler nicht die zuständige Gemeinschaftsschule. Durch die Auflösung der Schulbezirke (2008/09) steigen diese Anteile dann auf 37 % bzw. 21,4 %. Dabei nehmen in beiden Jahren deutlich weniger muslimische als nicht muslimische Kinder an einer (aktiven) Schulwahl teil, wobei allerdings auch zu erkennen ist, dass Muslime von der neuen Gesetzgebung ebenfalls profitieren. Als objektive Determinanten der Schulwahl ergeben sich in den beiden untersuchten Städten im Schuljahr 2007/08 die ethnische Herkunft des Schülers und der Schülerzusammensetzung sowie die Entfernung zur Schule. Dies kann durch die Daten der Telefonbefragung zu den subjektiven Gründen der Schulwahl bestätigt werden. Im Bezug auf den Einfluss der Schulqualität gemessen an der Übergangsrate zum Gymnasium gibt es Unterschiede in den Wirkungen auf Schulwahlentscheidungen. So spielt Schulqualität für Eltern in Wuppertal eine große Rolle, während die Solinger Familien sie nicht bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. Die Daten der Telefonbefragung zeigen darüber hinaus, dass das individuelle Wahlverhalten von Eltern mit unterschiedlichen ökonomischen und kulturellen Ressourcen jedoch auch in Abhängigkeit von der Wohnumgebung variiert: In stärker benachteiligten Wohnumgebungen verstärkt sich der Zusammenhang zwischen Wahlverhalten und ökonomischen und kulturellen Ressourcen. Die Auflösung der Schulbezirke führt dazu, dass die Bedeutung der religiösen Zugehörigkeit, insbesondere in Solingen eher abnimmt. Im Vergleich zu 2007/08 erhöht sich 2008/09 die ethnische Schulsegregation tendenziell. Der Effekt ist jedoch nicht signifikant und es kann nicht gezeigt werden, dass die Segregation durch die Auflösung der Schulbezirke gestiegen ist.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2010). School Choice in German Primary Schools: How binding are school districts? In: Journal for Educational Research Online, Vol. 2, No. 1, P. 94-120
    Riedel, Andrea; Schneider, Kerstin; Schuchart, Claudia; Weishaupt, Horst
  • (2011). Schulwahl in der Primarstufe: Welchen Einfluss haben regionale sozioökonomische Bedingungen auf die Wahl der Grundschule in Nordrhein-Westfalen vor und nach Auflösung der Schulbezirke? Eine empirische Analyse am Beispiel der Städte Wuppertal und Solingen. Dissertationsschrift, Universität Wuppertal
    Riedel, Andrea
 
 

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