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Zentralisierung und Partikularisierung in der Spätantike
Antragsteller
Professor Dr. Sebastian Schmidt-Hofner
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 60761364
Das beantragte Netzwerk versteht sich als Keimzelle einer institutionalisierten, interdisziplinären und internationalen Plattform für den wissenschaftlichen Austausch auf dem Gebiet der Spätantike-Forschung, die insbesondere dem wissenschaftlichen Nachwuchs offensteht. Es verfolgt dabei ausdrücklich das Ziel, durch Einbindung möglichst vieler Disziplinen der historisch gewachsenen Zersplitterung der Spätantike-Forschung in verschiedenen Fächer entgegenzuwirken. Inhaltlich reagiert das Netzwerk auf eine aktuelle Problematik der Spätantike- Forschung: Das lange beherrschende Bild der Spätantike als eine Epoche des kulturellen Niedergangs sowie der politischen und sozialen Uniformierung wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten grundsätzlich widerlegt. In der neueren Forschung wird in bezug auf die Spätantike heute vielmehr die anhaltende Vielfalt politischer, sozialer, ökonomischer und kultureller Verhältnisse sowie insbesondere die Notwendigkeit regionaler Differenzierung betont. Allerdings ist bislang nicht klar, wie dies zu den Zentralisierungs- und „Globalisierungs“- Tendenzen der Zeit passt, die früher zu einseitig in den Vordergrund gestellt wurden, aber insgesamt sicherlich nicht gänzlich zu leugnen sind. Das Netzwerk will diesem Problem an zentralen kulturgeschichtlichen Phänomenen der Zeit nachgehen und Modelle diskutieren, wie beide Tendenzen zu einem kohärenten Gesamtbild integriert werden können. Damit soll eine Basis für die weitere Diskussion über den Charakter der Epoche geschaffen werden.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke