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Zentralisierung und Partikularisierung in der Spätantike

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 60761364
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Netzwerk war mit dem Ziel gegründet worden, aus einer zunächst beschränkten Gruppe von Wissenschaftlern heraus eine längerfristige, interdisziplinäre und internationale Plattform für den wissenschaftlichen Austausch auf dem Gebiet der Spätantike-Forschung aufzubauen. Diese Plattform sollte den Austausch zwischen der europäischen, besonders der deutschsprachigen und der angloamerikansichen Forschung befördern, indem sie Tagungen veranstaltete, an denen laufende Forschungsarbeiten aus allen beteiligten Disziplinen, insbesondere solche von Nachwuchswissenschaftlern, vorgestellt werden. Das für diese Tagungen gewählte Rahmenthema „Zentralisierung und Partikularisierung“ reflektierte dabei eine Forschungslandschaft, die dadurch geprägt ist, daß bis ins späte 20. Jh. dominante Narrative, die „zentralisierende“ Aspekte in Staat, Gesellschaft und Religion betonten, durch eine – notwendige – Differenzierung abgelöst wurden, die aber letztlich in der Forschung zu einer sehr partikularistischen Herangehensweise an die historischen Phänomene der Epoche und einem entsprechend fragmentierten Bild geführt hat. Jeder neuere Arbeit zur Spätantike muß sich in diesem Spannungsfeld positionieren und steht vor der Herausforderung, wie sich diese Partikularismen in ein Gesamtbild fügen. Modelle dafür in Anwendung auf laufende Arbeiten zu diskutieren war das Ziel des Netzwerkes. Die Initiative kann ohne Einschränkung als voller Erfolg gewertet werden; die Resonanz auf die Tagungen und das Interesse an dem Netzwerk generell war und ist enorm. Diesem Interesse ist es auch zu verdanken, daß das Netzwerk – maßgeblich auf Initiative britischer und amerikanischer Kollegen – nachhaltig gestellt und fortgeführt werden wird. Die Förderung des Netzwerkes durch die DFG hat daher schon jetzt in hohem Maße dazu beigetragen, die deutsche Spätantike-Forschung international deutlich sichtbarer zu machen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Where have all the Vandals gone? Migration, Ansiedlung und Identität der Vandalen im Spiegel archäologischer Quellen aus Nordafrika. In: G. Berndt – R. Steinacher (Hrsg.), Das Reich der Vandalen und seine Vorgeschichte(n). Forschungen zur Geschichte des Mittelalters, Bd.13. 2008, S. 151-182.
    Philipp von Rummel
  • Wie Spanien gotisch wurde: Der Historiker und der archäologische Befund. In: S. Brather (Hrsg.), Zwischen Spätantike und Frühmittelalter: Archäologie des 4. bis 7. Jahrhunderts im Westen. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Ergänzungsband 57. 2008, S. 27-43.
    Kulikowski, Michael
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/9783110210729.1.27)
  • Patriarchs and Politics in Constantinople in the Reign of Anastasius (with a Reedition of O. Mon. Epiph. 59). Millennium, Vol. 6. 2009, pp. 223-264.
    Dijkstra, Jitse, Greatrex, Geoffrey
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/9783110208887.223)
  • Prokop und das Eiserne Tor. Ein Beitrag zur Topographie von Antiochia am Orontes. In: Syrien und seine Nachbarn von der Spätantike bis in die islamische Zeit, Wiesbaden, 2009, pp. 9-20.
    G. Brands
  • Das Bild der Kaiser bei Liberatus. Zeitschrift für Antikes Christentum, Bd. 14. 2010, S. 149-165.
    Leppin, H.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/zac.2010.08)
  • Ehrensachen. Ranggesetzgebung, Elitenkonkurrenz und die Funktionen des Rechts in der Spätantike. Chiron, Bd. 40. 2010, pp. 209-243.
    Sebastian Schmidt-Hofner
  • Kirche, Mönche, Heilige, in: Byzanz: Pracht und Alltag in Byzanz, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, 26. Februar bis 13. Juni 2010, München: Hirmer, 2010, pp. 32-39.
    L. Schachner
  • Regionalization and the Integration of the Mediterranean World in Late Antiquity. Journal of Late Antiquity, Vol. 4. 2011, Number 1, pp. 162-173.
    Sebastian Schmidt-Hofner
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1353/jla.2011.0000)
  • Roman Aristocrats and the Christianization of Rome. In: P. Brown, R. Lizzi Testa (Hrsg.), Pagans and Christians in the Roman Empire: The Breaking of a Dialogue (IVth-VIth Century A.D.). Proceedings of the International Conference at the Monastery of Bose (October 2008)2011, pp. 493-516.
    Machado, C.
  • Staatswerdung von unten. Justiznutzung und Strukturgenese im Gerichtswesen der römischen Kaiserzeit. In: P. Eich, S. Schmidt-Hofner, C. Wieland (Hrsg.), Der wiederkehrende Leviathan. Staatlichkeit und Staatswerdung in Spätantike und Früher Neuzeit. 2011, pp. 139-179.
    S. Schmidt-Hofner
  • Von Säumern, Lavezdrehern und Kirchenburgen – Siedlungen der Spätantike und des frühen Mittelalters im Alpenrheintal. In: J. Drauschke, R. Prien, S. Ristow (Hrsg.), Untergang und Neuanfang. Tagungsbeiträge der Arbeitsgem. Spätantike und Frühmittelalter. Studien zu Spätantike und Frühmittelalter, Bd. 3. 2011, S. 213-240.
    S. Gairhos
  • Die Stadt als Repräsentationsraum. Rom und Mailand im 4. Jh. In: T. Fuhrer – F. Daubner (Hrsg.), Rom und Mailand in der Spätantike. Repräsentationen städtischen Raums in Literatur, Architektur und Kunst. Berlin, 2012, pp. 111-136.
    Annette Haug
  • Inscribing Imperial Power: Letters from Emperors in Late-Antique Rome. in: R. Behrwald – Chr. Witschel (Hrsg.), Historische Erinnerung im städtischen Raum: Rom in der Spätantike. 2012, pp. 309-330.
    J. Weisweiler
  • Trajan und die symbolische Kommunikation bei kaiserlichen Rombesuchen in der Spätantike. In: R. Behrwald – Chr. Witschel (Hrsg.), Historische Erinnerung im städtischen Raum: Rom in der Spätantike. 2012, pp.33-60.
    S. Schmidt-Hofner
  • Becoming Roman, Becoming Barbarian: Roman Citizenship and the Assimilation of Barbarians into the Late Roman World. In: U. Bosma, G. Kessler, L. Lucassen (hrsg.) Migration and Membership Regimes in Global and Historical Perspective. 2013, pp. 191-217.
    Ralph W. Mathisen
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1163/9789004251151_009)
  • Der "defensor civitatis" und die Entstehung des Notabelnregiments in den spätrömischen Städten In: M. Meier – S. Patzold (Hrsg.), Clodwigs Welt. Organisation von Herrschaft um 500. 2014, S. 487-522.
    S. Schmidt-Hofner
  • Ostentatious Legislation: Law and Dynastic Change, AD 364-365. In: J. Wienand (Hrsg.), Contested Monarchy. Integrating the Roman Empire in the 4th Century AD. 2014, pp. 67-99.
    S. Schmidt-Hofner
  • The Inflation of Rank and Privilege: Regulating Precedence in the Fourth Century A.D. In: J. Wienand (Hrsg.), Contested Monarchy. Integrating the Roman Empire in the 4th Century AD (Oxford). 2014, pp. 42-66.
    J.N. Dillon
  • A Vain Quest for Unity: Creeds and Political (Dis-)Integration in the Reign of Constantius II (337-361). In: J. Wienand (Hrsg.), Contested Monarchy. Integrating the Roman Empire in the Fourth Century. Oxford Univ. Press, 2015, pp. 353-378.
    Diefenbach, Steffen
 
 

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