Detailseite
Projekt Druckansicht

Perspektiven der Selbstbestimmung in der alternden Gesellschaft

Fachliche Zuordnung Privatrecht
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 63096701
 
Die Errungenschaften der modernen Medizin steigern zwar die Lebenserwartung, doch vergrößern sie zugleich das Risiko, im Alter wegen Krankheit oder Gebrechlichkeit fremdbestimmt zu werden. Die rechtliche Betreuung Erwachsener, die Vorsorgevollmacht als eine rechtsgeschäftliche Alternative hierzu und vor allem die Patientenverfügung werden intensiv diskutiert. Kaum Beachtung gefunden haben dagegen zwei weitere Möglichkeiten, Würde und Selbstbestimmung im Alter zu sichern: die Betreuungsverfügung und die Einbeziehung naher Angehöriger und Vertrauenspersonen in die ärztliche Behandlung. Die Betreuungsverfügung ist zwar gesetzlich verankert, ihre rechtlichen Voraussetzungen und Wirkungen sind jedoch ungeklärt. Ihre praktische Bedeutung ist vermutlich gering. Die Stellung von Angehörigen und Vertrauenspersonen des Patienten ist gesetzlich nicht geregelt; es steht im Belieben des Arztes, ob er sie in die Behandlung einbezieht. Das vorliegende interdisziplinäre Projekt will die mit diesen Instrumenten verbundenen Rechtsfragen aufarbeiten und ihre rechtstatsächliche Bedeutung sowie ihre Anwendungsbedingungen mittels empirischer Methoden klären. Dazu wird untersucht, welche Bedeutung Betreuungsverfügungen und Vertrauenspersonen von der Bevölkerung (Telefonumfrage) und den maßgeblichen professionellen Kreisen (schriftliche Umfrage unter Vormundschaftsrichtern, Notaren, Ärzten) beigemessen wird. Darauf aufbauend werden ihre Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten als Instrumente zur Selbstbestimmung im Alter rechtswissenschaftlich erarbeitet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung