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Arabische Lehrgedichte des 11. bis 17. Jahrhunderts n. Chr.: Analyse der Textvarianz und ihrer Kontrolle in den Handschriften
Antragsteller
Professor Dr. Tilman Seidensticker
Fachliche Zuordnung
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung
Förderung von 2008 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 49107419
Wie in vielen Literaturen mit handschriftlicher Textüberlieferung begegnet man auch im islamisch-arabischen Schrifttum in verschiedenen Abschriften eines Textes einer Varianz in Umfang, Anordnung und Wortlaut, die den modernen Benutzer frappieren kann. Dies gilt auch für Verfassertexte mit thematischer und textlicher Individualität und einem gewissen Maß an autoritativer Geltung, also für Werke, die in der sogenannten geschlossenen Überlieferung tradiert wurden. Dieses Phänomen wurde bisher eher am Rande konstatiert und nur in Einzelfällen eingehender untersucht. Das Teilprojekt widmet sich ebendiesem Thema: der Textvarianz, ihrem Ausmaß, ihren Ursachen und den Versuchen zu ihrer Kontrolle. Geschehen soll dies anhand von arabischen Lehr- und Mustergedichten aus dem Zeitraum zwischen dem 11. und dem 17. Jahrhundert, die sich durch überschaubaren Umfang einerseits und eine vergleichsweise sehr hohe Zahl von Abschriften andererseits auszeichnen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle des Mediums Handschrift bei Entstehung und Kontrolle von Varianz. Praktische Nutznießer sollen auch künftige Editoren sowie Benutzer von kritischen Apparaten und Handschriften sein, die sich über den Umfang von Varianz und die Möglichkeiten ihrer Kontrolle im Medium Handschrift immer wieder von neuem mühsam orientieren müssen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 963:
Manuskriptkulturen in Asien und Afrika