Detailseite
Projekt Druckansicht

Diagnostik des Tieftonrestgehörs und Entwicklung von Anpassparametern bei EAS-Systemen

Fachliche Zuordnung Automatisierungstechnik, Mechatronik, Regelungssysteme, Intelligente Technische Systeme, Robotik
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 65206107
 
Neben gehörlosen Patienten werden auch hochgradig schwerhörende Patienten mit Cochlea- Implantaten versorgt. Bei diesen Implantaten handelt es sich um eine Kombination aus einem Cochlea-Implantat herkömmlicher Art mit einer speziellen Elektrode, welche den Erhalt des Restgehörs im Tieftonbereich ermöglichen soll. Die Stimulation findet dann im Tieftonbereich akustisch und für die restlichen Frequenzen elektrisch statt, wobei ein spezielles Gerät zum Einsatz kommt, das eine Kombination von einem konventionellen CI Sprachprozessor mit einem konventionellen Hörgerätechip darstellt. Diese so genannten EASSysteme ermöglichen somit eine elektrische Stimulation der Hörnervenfasern und eine akustischer Reizung zur Stimulation vorhandener Reste von intakten Hörsinneszellen. Die Indikation von EAS-Systemen stellt sich bei Patienten mit Hörresten im Tieftonbereich. Nachdem die Technik bei Erwachsenen etabliert werden konnte, kann eine Anwendung auch für Kinder in Betracht kommen. Bei Kindern ist jedoch eine exakte Diagnostik von Hörstörungen problematisch. Die Bestimmung der Hörschwelle in der Verhaltensaudiometrie ist unzuverlässig und fehlerhaft. Je nach Alter des Kindes kann die Diskrepanz zwischen der angegebenen und der tatsächlichen Hörschwelle bis zu 50 dB betragen. Auch Hirn Stammpotentiale sind wegen der schlechten Synchronisation der Entladungen auf den tieffrequenten Hörnervenfasern nicht in der Lage, den Hörschwellenverlauf im Tieftonbereich mit der erforderlichen Genauigkeit zu bestimmen. Eine genaue Erfassung des Hörvermögens im Tieftonbereich ist auch im Hinblick auf eine exakte Anpassung von Hörgeräten von Bedeutung. Ziel des Projektes ist die Erfassung des Tieftonrestgehörs mit Hilfe von Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE) und auditorischen Steady State Antworten (ASSR). Wegen der höheren Frequenzspezifität dieser Messgrößen ist eine verbesserte Diagnostik der Tieftonhörrestigkeit zu erwarten. Aus den mit Hilfe der DPOAE und ASSR abgeleiteten Kenngrößen der gestörten Hörfunktion sollen Anpassparameter entwickelt und über eine geeignete Schnittstelle dem Anpasssystem des EAS-Systems übermittelt werden. Hierzu ist eine intelligente Software zur schnellen Steuerung der Messabläufe und Anpassung des Implantats auf der Basis einer vorhanden zu erstellen und klinisch zu testen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung