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Der spätneolithische Fundplatz Shir: Siedlung und Umland des 7. Jts. v.Chr. in der nördlichen Levante

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2008 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 65452025
 
Die spätneolithische Siedlung Shir bei Hama liegt im Hinterland der nördlichen Levante, einer der Gunstzonen Vorderasiens. Die stratigraphische Sequenz belegt eine Besiedlungsdauer zwischen 7000 und 6300 bzw. 6100 cal.BC. Danach wurde der Ort verlassen, möglicherweise aufgrund klimatischer Veränderungen, und nie wieder besiedelt. Zwischen 2006 und 2010 war der Fundplatz Gegenstand systematischer Untersuchungen durch die Außenstelle Damaskus der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts und der syrischen Antikenverwaltung. Die archäologischen Arbeiten in Shir konzentrierten sich dabei auf drei Bereiche: 1. Das Südareal, in dem zwischen 2006 und 2009 die gesamte, aus sechs Schichten bestehende Siedlungssequenz bis zum gewachsenen Boden untersucht wurde; 2. Das Nordostgebiet, wo zwischen 2008 und 2010 mehrere Gebäude mit zellenartigen Räumen freigelegt wurden; 3. Das Zentralgebiet, in dem seit 2009 Flächengrabungen durchgeführt wurden und 2010 eine weitere Tiefsondage begonnen wurde. Die Ausgrabungen in den einzelnen Bereichen hatten die Erfassung der Gesamtstratigraphie, die Funktionsanalyse der Sonderbauten sowie die Ermittlung des Siedlungs-Layouts zum Ziel. Darüber hinaus ist der Zusammenhang von Siedlung und Umland von besonderem Interesse. Die in den acht Grabungskampagnen erzielten Daten belegen, dass Shir einen der Schlüsselfundorte für das frühe Spätneolithikum bildet, an dem sich zahlreiche Fragen zur materiellen Kultur und zu sozialen Aspekten auf einer sehr umfangreichen Datenbasis untersuchen lassen. Vorläufige Ergebnisse der Datenauswertung deuten auf eine starke Kontinuität zu den Entwicklungen des 8. Jts. v. Chr., insbesondere hinsichtlich architektonischer Elemente, Bestattungssitten und Lithik sowie auf regionale Komponenten innerhalb der Entwicklung der frühen Keramik. Aufgrund der politischen Entwicklungen in Syrien seit Frühjahr 2011 konnte die ursprüngliche, Feldforschungen und Auswertungsarbeiten einschließende Projektplanung für 2011 und 2012 nicht realisiert werden und die Arbeiten konzentrierten sich vollständig auf Materialbearbeitung und Publikationsvorbereitungen für Band I der Endpublikation (Shir I: The Late Neolithic Site of Shir. The Excavations at the South Area 2006 to 2009). Die Arbeiten am Manuskript sollen in der ersten Jahreshälfte 2013 abgeschlossen werden. Die für die anschließende Projektphase 2013 bis 2015 geplanten Arbeiten haben die Auswertung des nordöstlichen und des zentralen Grabungsareals zum Ziel. Die bis 2010 erfolgte Datenaufnahme zu Stratigraphie, Architektur, Kleinfunden, Lithik, Keramik, anthropologischen und botanischen Funden erlaubt eine fundierte Auswertung, deren Resultate als Band II und III der Endpublikation vorgelegt werden sollen (Shir II: The Late Neolithic Site of Shir. The Excavations at the Northeast Area 2008 to 2010; Shir III: The Late Neolithic Site of Shir. The Excavations at the Central Area 2009 to 2010).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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