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"Zeitgeschichte sehen". Entwicklung und Erprobung eines Forschungsdesigns zur Untersuchung der Wahrnehmung von Geschichtsfilmen in Deutschland und in den USA
Antragstellerin
Dr. Sabine Moller
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 65676793
Filme und ihre Bilder stellen einen wichtigen Deutungsrahmen für die Wahrnehmung historischer Ereignisse bereit. Wie allerdings Filme von ihren Zuschauern konkret angeeignet werden, wie bewegte Bilder sowohl vor dem Hintergrund des subjektiven Geschichtsbewusstseins als auch vor dem der öffentlichen Erinnerungskultur gedeutet werden, ist bis heute weitgehend unerforscht. Für diese insbesondere aus geschichtsdidaktischer Perspektive außerordentlich bedeutsame Fragestellung soll im Projekt „Zeitgeschichte sehen“ ein methodenkombinierender Untersuchungsansatz entwickelt und erprobt werden (Gruppendiskussionen, Einzelinterviews, Fragebogenerhebungen). Die Untersuchung der medialen Vermittlung von zeithistorischen Themen wird dabei am Beispiel von zwei national wie international überaus erfolgreichen Geschichtsfilmen zur deutschen bzw. amerikanischen Vergangenheit erprobt: Die Aneignung der Tragik-Komödien Forrest Gump (1994) und Good Bye Lenin! (2003) durch deutsche und amerikanische Schüler und Studenten wird eingehend analysiert und miteinander verglichen. Das Forschungsvorhaben wird in Kooperation mit in der empirischen Forschung ausgewiesenen Wissenschaftlern der Stanford University School of Education (USA) durchgeführt. Der transkulturelle Ansatz bietet die Chance, dass sich die zu entwickelnde Methodik auch für eine weitere internationale Vernetzung der Forschung zum Geschichtsbewusstsein nutzen lässt. Die Ergebnisse der Studie werden insgesamt einen grundlegenden Beitrag zur Theorie und Empirie des Geschichtsbewusstseins sowie Hinweise für die geschichtsdidaktische Pragmatik liefern.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Dr. Sam Wineburg