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"Rassisten" im Dienste der Emanzipation. Vordenker und Aktivisten des Anti-Rassismus als Akteure der Globalisierung um 1900
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Eckert
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2008 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 47611949
Das Zentralprojekt dient der Integration der Forschergruppe. Es verklammert die Teilprojekte auf drei Wegen. Erstens bündelt es alle organisatorischen Funktionen. Zweitens regt es die Forschergruppendiskussionen im Rahmen der regelmäßigen Forschergruppentreffen, der Workshops und des (auch für die Außendarstellung der Arbeitsergebnisse) einzurichtenden Web-Forums systematisch an und stellt damit sicher, dass in den Teilprojekten die Rückbezüge zur Gesamtdiskussion verankert bleiben. Um diese Anregungen entsprechend inhaltlich fundieren zu können, verfolgt es darüber hinaus drittens ein zentrales inhaltliches Problemfeld in seiner eigenen Dynamik anhand einer Themenstellung, die im Schnittpunkt der Rahmenplanung und der einzelnen Teilprojekte liegt. Hierfür wurde das Problem des Rassismus und der durch ihn provozierten antirassistischen Tendenzen ausgewählt. Die Protagonisten dieses Antirassismus spielen als Akteure der Globalisierung in ihrer ersten Hochphase um 1900 eine entscheidende Rolle für die im Mittelpunkt des Forschergruppeninteresses stehende Aushandlung kultureller, politischer und sozialer Differenz. Ziel ist es, auf diesem Wege eine Geschichte des Rassismus zu entwickeln, die globalen Austauschbeziehungen Rechnung trägt. Es wird jeweils nicht allein „weißer" Rassismus bzw. Antisemitismus erfasst, sondern systematisch einbezogen, dass diese Denkmuster denen von ihnen als minderwertig kategorisierten Bevölkerungsgruppen entsprechend komplementäre Denkmuster aufnötigten. So wurde den antirassistischen Tendenzen und ihren Akteuren eine Lage aufgezwungen, in der sie den ihnen unterstellten Rassencharakter zumindest teilweise annahmen und sich mit ihm partiell identifizierten, um „Rassensolidarität" organisieren und sich damit von den rassistischen Repressionsformen emanzipieren zu können. Die antirassistischen Tendenzen und die Akteure ihrer transnationalen Vernetzung, wie sie hier im Mittelpunkt stehen, aktualisieren dabei aber jeweils nur Teilaspekte der Gesamtproblematik des Rassismus als sinnhaft. Deswegen müssen die in jedem Fall verschiedenen Aspekte der rahmensetzenden rassistischen Denkmuster systematisch in die Betrachtung einbezogen werden. Mit anderen Worten: die Frage nach den antirassistischen Akteuren darf von der Problematik des Rassismus nicht abgekoppelt, sondern beide Probleme müssen in ihrer Wechselwirkung systematisch aufeinander bezogen werden.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 955:
Akteure der kulturellen Globalisierung, 1890-1940