Detailseite
Fußballenthusiasmus: Die Anfänge des Fußballs in Lateinamerika als transnationales Phänomen - Argentinien, Brasilien und Uruguay im Vergleich, 1867-1930
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Rinke
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 47611949
Am Beispiel der Anfänge des Fußballsports in Lateinamerika und seiner Träger, der „Fußballenthusiasten", untersucht dieses Projekt kulturelle Transferprozesse und die Entstehung transnationaler Öffentlichkeiten an der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts. Die vergleichende Analyse konzentriert sich einerseits auf die konkreten Prozesse von Transfer und Rücktransfer des Fußballs zwischen Europa und Lateinamerika und andererseits auf die Vermittlung des Fußballs als „moderner" Sport durch die neue Sportpresse in Argentinien, Uruguay und Brasilien, den Ursprungsländern des Fußballs in Lateinamerika. Sie geht von der Hypothese aus, dass die Erfolge des neuen europäischen Sports in einer durch die europäische Masseneinwanderung geprägten Großregion Lateinamerikas und wenig später lateinamerikanischer Mannschaften in Europa sowie die durch neue Medien vermittelte Teilhabe am Fußball zum einen zur Perception einer wachsenden Einbindung in eine sich globalisierende Welt und zu neuen Vorstellungen (pan-)lateinamerikanischer Verbundenheit, zum anderen aber auch zur Konstruktion neuer Differenzen zwischen den Ländern und innerhalb dieser zwischen einzelnen sozialen Schichten und zwischen unterschiedlichen ethnischen Gruppen geführt hat. Von zentraler Bedeutung sind der Wandel und die Differenzierung der entscheidenden Akteursgruppen, woran sich die Dynamik der kulturellen Globalisierungsprozesse dieses Zeitraums ablesen lässt.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 955:
Akteure der kulturellen Globalisierung, 1890-1940