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Statusinkonsistenz und Gesundheit

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2008 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 66004063
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ein Zusammenhang zwischen Indikatoren des Sozialstatus (Einkommen, Berufsposition und Bildung) und psychische bzw. körperliche Gesundheit wird durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Uneindeutige Belege existieren jedoch hinsichtlich der Fragestellung wie Statusinkonsistenz, d.h. eine unterschiedliche soziale Position auf den genannten Indikatoren sozialer Ungleichheit mit Gesundheit assoziiert ist. Es ist davon auszugehen, dass derartige Diskrepanzen (z.B. eine hohe (Aus-)Bildung bei geringem Lohn) zu psychosozialen Belastungen führen, sei es aufgrund von Gefühlen der Benachteiligung im Vergleich zu anderen (relative Deprivation) oder wahrgenommener Verteilungsungerechtigkeit. Das Ziel des Projekts war die Analyse der gesundheitsbezogenen Auswirkungen von Statusinkonsistenz und die Frage welcher Anteil dieser Beziehung durch psychosoziale Belastung am Arbeitsplatz (Gratifikationskrisen) erklärt wird. Folgende Ergebnisse sind aus dem Projekt hervorgegangen: In der männlichen Subpopulation konnte ein Zusammenhang zwischen Statusinkonsistenz und psychischer Gesundheit nachgewiesen werden. Männer mit hoher (Aus-)bildung und geringem Lohn zeigten eine signifikant schlechtere mentale Gesundheit – verglichen mit Nicht-Statusinkonsistenten –, sowohl im direkten Zusammenhang mit Statusinkonsistenz, als auch vermittelt über hohen Distress aufgrund von geringer beruflicher Belohnung. Männer mit vergleichbar hohem Einkommen (Einkommen > Bildung) verfügten über eine bessere psychische Gesundheit als adäquat Entlohnte, wenngleich Statusinkonsistenz bei dieser Personengruppe mit hohem Distress aufgrund von beruflicher Belastung assoziiert war. Für Frauen zeigten sich keine direkten Effekte von SI auf Gesundheit, indirekte Zusammenhänge über eine geringe Belastung durch Belohnung (Bildung < Einkommen) und geringe Verausgabung (Bildung > Einkommen) konnten jedoch belegt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2010). Prekäre Beschäftigung und Gesundheit: Welche Bedeutung haben hohe Verausgabung und mangelnde Belohnung (ERI) für die gesundheitsbezogene Lebensqualität? Gemeinsamer Kongress der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP) und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS), Gießen
    Braig S, Peter R
  • (2010). Relationship between social status inconsistency and selfrated health: evidence of an indirect path via occupational rewards. 11th International Congress of Behavioral Medicine, Washington
    Braig S, Peter R
  • (2010). Precarious working conditions, occupational distress and health in men. 11th International Congress of Behavioral Medicine, 4- 7 August 2010, Washington
    Braig S, Peter R
 
 

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