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Population biology of two threatened socially parasitic ants

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 71165326
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Ameisengattung Myrmoxenus umfasst rund ein Dutzend derzeit anerkannter Arten von sklavenhaltenden Ameisen, "degenerierten Sklavenhaltern" und arbeiterinnenlosen Inquilinen. Alle Taxa wenden von der lUCN als gefährdet gelistet. Ziel unseres Projekts war es, die genetische Stuktur von Populationen und Kolonien zweier Arten aufzuklären, des mitteleuropäischen Sklavenhalters M ravouxi und des degenerierten Sklavenhalters M. kraussei. Aus der relativ hohen genetischen Diversität in den untersuchten Populationen schließen wir, dass die Populationsgröße beider Arten höher ist als bislang vermutet. Andererseits deuten die signifikanten FST- und D-Werte auf einen stark eingeschränkten Genfluss selbst zwischen benachbarten Populationen (< 3km) hin. Dies spricht für eine geringe Ausbreitungskapazität des Parasiten und könnte erklären, warum restaurierte Trockenrasenflächen bislang nicht besiedelt wurden. Obwohl Myrmoxenus örtlich recht häufig ist, sind die Arten doch dadurch gefährdet, dass sie bei Habitatszerstörung nicht leicht auf benachbarte Flächen ausweichen können. Ein Stammbaum auf Basis von mtDNA-Sequenzen zeigt, dass arbeiterinnenlose Inquiline mindestens zweimal konvergent entstanden sind und dass einige Taxa nicht gut abgegrenzt sind. Dies mag auf unvollständige Separierung relativ junger Arten zurückzuführen sein, wahrscheinlicher ist aber, dass einige der momentan anerkannten Taxa Synonyme anderer Arten sind.

 
 

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