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Transformationen und integratives Potential der wissenschaftlichen Philosophie in den Schriften von Moritz Schlick und Hans Reichenbach
Antragsteller
Dr. Olaf Engler
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 72537890
Die wissenschaftliche Philosophie hatte zur Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Ursprünge in positivistischen und neukantischen Positionen. In ihrem Frühwerk haben Moritz Schlick und Hans Reichenbach zentrale Gedanken der wissenschaftlichen Philosophie aufgegriffen, stetig weiterentwickelt und schließlich in den Wiener Kreis bzw. die Berliner Gruppe eingebracht. Die großen Umwälzungen in der Physik und Psychologie sowie der Logik und Mathematik bedingten dabei weitreichende Transformationen der wissenschaftlichen Philosophie, die auch eine klare Abgrenzung der analytisch geprägten Wissenschaftstheorie von den historisch ausgerichteten Studien zur Wissenschaftsentwicklung nach sich zogen. Die damit einher-gehende Spaltung zwischen analytischen und historischen Denkrichtungen lässt sich jedoch in Frage stellen. Im Anschluss an unsere Arbeiten zu den Ursprüngen und der Entwicklung der wissenschaftlichen Philosophie in den frühen Schriften Schlicks und Reichenbachs sollen mit dem weiterführenden Projekt nun auch ihre späten Werke gemeinsam berücksichtigt werden. Unter Heranziehung nachgelassener Schriften sollen so erstmals die Transformationen der wissenschaftlichen Philosophie über die gesamte Schaffenszeit von Schlick und Reichenbach betrachtet, insbesondere aber auch das Potential der wissenschaftlichen Philosophie für die Integration analytischer und historischer Denkrichtungen offen gelegt und diskutiert werden, was aus heutiger Sicht wesentlich zur Überwindung ihrer Trennung beitragen kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen