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Tambourine Music in Tobago: Neue Aufführungskontexte und die Konzeptualisierung der musikalischen Interaktion

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 73233616
 
Das Projekt widmet sich den musikalischen Konsequenzen, die sich aufgrund veränderter Darbietungskontexte von Tanzmusik auf der karibischen Insel Tobago ergeben. Eine Tambourine Band (od. Tambrin Band) dort besteht aus 5 Musikern mit drei unterschiedlich gestimmten Rahmentrommeln, einem Triangel und einer Geige. Ihr Repertoire besteht überwiegend aus Tänzen, die man auf der Insel infolge der Kolonialgeschichte gemeinhin auf schottische Vorbilder zurückführt. Die meisten Stücke werden als Reels und Jigs bezeichnet, sie unterscheiden sich musikalisch jedoch stark von den gleichnamigen britischen Tänzen. Früher traten die Gruppen überwiegend bei Hochzeiten und Heilungszeremonien auf. Ihr Spiel galt in hohem Maße als rituell, verband sich mit dem Glauben an Ahnengeister und konnte Trance und Besessenheit auslösen. Mittlerweile (spätestens seit Mitte der 1990 Jahre) spielen die Gruppen jedoch überwiegend auf staatlich organisierten Folklorefesten und bisweilen auch für Touristen in Restaurants und Bars. In den letzten zehn Jahren hat ein Generationswechsel stattgefunden. Damit einher geht eine veränderte Spielweise und ein neuer Ensembleklang. Während früher der Trommler des am höchsten gestimmten Tambourins eindeutig dominierte, rückt jetzt der Part des Geigers in den Vordergrund. Ziel des Projektes ist es, die Gründe hierfür aufzuzeigen und zu untersuchen, inwieweit dies als eine Neukonzeptualisierung des Ensemblespiels zu interpretieren ist, als ein Wandel von afrokaribischen, auf afrikanische Perkussionsmusik weisenden Konzepten, zu eher europäisch anmutenden Interaktionsformen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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